Donnerstag, 5. Mai 2016

Dawn - Der Kuss des Vampirs



Einsam und verloren taumelte sie die Straße entlang. Keine lebende Seele schien ihr mehr beizustehen. Dunkle Wolken verhüllten den Vollmond, der hoch am Himmel stand. Ihr war kalt, auch wenn der Schweiß auf ihrer Stirn stand. Kein warmes Heim wartete mehr auf sie. Ihre sonst ansehnlichen Augen zeigten sich leer, denn Tränen waren bereits genug geflossen.
Warum hatte er sie verlassen?
Warum hatte er sie verstoßen?
Sie griff nach dem Kreuz an ihrem Hals und riss es von ihrem Körper. Die Kette brach entzwei und ein blutiger Rand zeichnete sich an ihrem Nacken ab. Sie ignorierte den Schmerz nicht. Nein, sie genoss ihn sogar. Es war gut, dass es wehtat. So spürte ihr ausgebranntes Herz noch etwas.
Sie blickte auf das goldene Metallstück eines ans Kreuz genagelten Mannes. Gott hatte ihn verlassen, Gott hatte sie verlassen. Wütend warf sie es weg. Metallisch war der Klang, als es über das Pflaster glitt. Plötzlich fühlte sie sich erleichtert, befreit von einer Last, die sie schon zu lange mit sich herumgetragen hatte.
»Du solltest aufpassen, was du wegwirfst, Mädchen. Es könnte dein Leben sein«, sprach eine Stimme aus dem Dunkel einer Seitengasse.
Das Mädchen erschrak, doch sie floh nicht, sondern versuchte in der Dunkelheit nach dem Fremden Ausschau zu halten. Mühsam erahnte sie eine Silhouette. Er war gut einen Kopf größer als sie. Unsicher kaute sie auf ihrer Lippe.
»Komm her oder lauf weg«, flüsterte eine Stimme in ihrem Geist. Seine Stimme. Ihr Herz schlug schneller. Sie zitterte am ganzen Körper.
»Was wollt Ihr?«, fragte sie verstört.
»Dich!«, kam die gestochen scharfe Antwort.
»Mich?« Das Mädchen versteifte sich. Noch wäre Zeit für eine Flucht, doch sie hielt still, wartete ab. Wartete auf ihn. Langsam trat er aus dem Schatten auf sie zu. Dunkle Gestalt der Finsternis. Ihr Atem ging schneller. Als sie ihn ansah, schien sie in pechschwarze Nacht zu blicken. Totale Finsternis und doch fühlte sie seine Präsenz. Er stand vor ihr und beobachtete sie.
»Wieso mich?«, hauchte sie leise.
Wie ein Raubtier trat er um sie herum und dem Mädchen lief ein Schauer den Rücken herunter. Es war eine Mischung aus Lust und Angst, die sie erfasste. Er stand jetzt hinter ihr, blockierte ihren Fluchtweg.
Sie drehte den Kopf und spürte plötzlich knochige Finger auf ihren Schultern. Er hielt sie mit festem Griff, doch das Mädchen versuchte gar nicht erst, ihm zu entkommen. Gebannt starrte sie den Mann an, der nur wenige Handbreit von ihrem Gesicht entfernt war. Mitten in der Finsternis sah sie das Paar leuchtender Augen, welches er auf sie richtete. Mit durchdringendem Blick starrte er sie an.
»Weil du sonst niemanden mehr hast«, flüsterte die Stimme in ihrem Kopf. »Weil ich der Einzige bin, der dich noch will.«
Wie Peitschenhiebe trafen die Worte das Mädchen. Quälende Gewissheit für eine verletzte Seele, die gefesselt zwischen den Säulen der Verdammnis wartete, um das finale Urteil über ihr Leben zu empfangen. Seine Worte klangen nach der bitteren Wahrheit. Süßes Gift in ihrem Verstand. Verführerisches Gift, welches durch ihr blutendes Herz in ihren Körper floss. Die Hände fuhren über ihren Leib. Sie wehrte sich nicht. Sie ließ sich gefangen nehmen von seiner Macht.
»Lass jetzt los, meine Kleine. Ich bin hier, um dir zu helfen.«
Die Stimme klang wie sinnlicher Nektar. Sie streichelte ihr Bewusstsein, während die Finger ihren Körper erforschten. Sie lehnte sich an ihn und schloss gedankenverloren die Augen. Sie spürte seine Nähe, nicht nur körperlich, sondern auch geistig.
Schmerzhaft spannten ihre Brustwarzen, als er über diese glitt. Der Schmerz in ihrem Inneren jedoch verschwand. Mit einem Mal fühlt sie sich geborgen. Sie fühlte sich geliebt.
Seine Fingernägel kratzten über ihre Haut und erregten sie mehr als alles andere. Ihre Seele schien in einem Rausch aus Lust gefangen zu sein, ohne dass ihr klar wurde, warum.
Er berührte ihr Geschlecht, streichelte es, rieb ihre Perle und jagte elektrisierende Schauer durch ihren Verstand. Ein leises Stöhnen drang über ihre Lippen. Gefangen in der Finsternis, erlebte das Mädchen ein Glück, welches ihr sonst verwehrt blieb. Sie ließ sich berühren, ließ sich erforschen, wie es kein Mann zuvor mit ihr getan hatte.
Die schützenden Hüllen fielen Stück für Stück. Ihre Seele und ihr Körper standen schließlich vollkommen nackt vor dem Fremden, der sie ganz in seinen Bann gezogen hatte.
»Ich kann dafür sorgen, dass das Leben dir nie wieder Schmerz zufügen kann. Ich kann dafür sorgen, dass du nur noch den süßen Saft des Lebens schmeckst und alles andere vergisst. Willst du das?«
»Ja«, flüsterte das Mädchen und rekelte sich in seinen Armen. Gedankenverloren reckte sie ihren Hals und bot ihm nun ungeschützten Zugang zu ihrer Kehle.
Er senkte seinen Kopf zu ihr herab. Sie spürte seinen Atem auf ihrer sensiblen Haut. Wie weiße Dolche funkelten seine spitzen Zähne, als der Mond für einen Moment zwischen zwei Wolkenbänken hervorschielte. Ganz langsam drückte er sie gegen die zarte Haut des Mädchens, welches sich für immer willenlos unterworfen hatte.
Sein Finger kreiste um ihre weibliche Blüte. Lustlaute entkamen ihren Lippen. Sinnliches Stöhnen. Der Duft ihrer Lust stieg auf, während der Saft ihrer Leidenschaft an ihren Schenkeln herabtropfte. Sie spürte den Biss, doch berauscht von dem Verlangen nach mehr ließ sie ihn gewähren.
Immer schneller kreisten die Finger des Fremden um ihre Knospe. Er saugte an ihrem Hals. Trank den Saft ihres Lebens und ließ sie zugleich in seinen Armen in ekstatische Sphären eintauchen. Das Mädchen drückte sich seiner Hand entgegen, sie wollte es erleben. Sie wollte Befriedigung spüren, wie nur er sie ihr schenken konnte.

Ihre Augenlider flackerten. Benommen zitterte sie in der Umarmung. Die sinnliche Euphorie steigerte sich mit jedem Herzschlag. Das Blut schoss in seinen Mund, nährte sein Verlangen nach ihr. Sie ließ sich gehen – ließ sich fallen in seine Arme, als mit einem Schlag ein Feuerwerk der Lust in ihrem Körper abbrannte. Die Dunkelheit rief nach ihr. Laut keuchend erlebte sie den Höhepunkt, bevor sie schließlich das Bewusstsein verlor und in seinen Armen einschlief.

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