Zuckerrohr und Peitsche Teil 1
Zuckerrohr und Peitsche Teil 2
Zuckerrohr und Peitsche Teil 3
Die Nacht war über die Northwik Plantage hereingebrochen. Niemand dachte im Herrenhaus in diesem Moment an die Sklaven auf den Feldern, denn es gab etwas zu feiern. Bens Verlobte war mit ihrer Familie zu Besuch gekommen. So wurde reichlich aufgetischt, denn Besuch aus Kingston war hier selten.
Douglas Bullhand, ein Kaufmann aus Kingston saß Edward Northwik gegenüber. Alice und ihre Tochter Nora saßen zur Rechten, während Ben Northwik neben seiner zukünftigen Verlobten Sandra Bullhand saß. Sandra war ein zartes, fast zerbrechlich wirkendes Geschöpf. Sie trug ein weißes Kleid, welches durch ein Korsett gestützt wurde. Ihre blasse Haut bekam nur etwas Farbe durch das Licht der Kerzenleuchter, welche den Raum hell und freundlich machten. Vereinzelt konnte man neckische Sommersprossen auf ihren Wangen erkennen. Die junge Frau hatte kein besonders üppiges, aber wohlproportioniertes Dekolleté, welches durch das raffinierte, mit Spitzen verzierte Kleid ansehnlich zur Geltung kam.
Die Bullhands waren zweifellos reich und trugen dies gerne zur Schau. Douglas Bullhand vergaß in der prahlerischen Unterhaltung der beiden Familienoberhäupter niemals zu betonen, dass sein Anzug vom teuersten Schneider in London kam. Zwischen Edward und Douglas entwickelte sich ein regelrechter Wettstreit, in dem sich nur selten einer der anderen einmischte.
"Ich habe gesehen, Sie haben nur Stuten für Ihren Wagen eingespannt. Sind Hengste nicht kräftiger?", fragte schließlich Ben, dem das Gerede der alten Männer genauso langweilte, wie seine blonde und schweigsame Verlobte. Sie schien sich überhaupt nicht für ihn zu interessieren, sondern lebt wohl in einer eigenen Welt.
"Ach Junge, du musst noch viel lernen!", lachte Douglas laut. "Bei einem Arbeitstier kommt es nicht nur auf die Kraft, sondern auch auf die Fügsamkeit an. Eine Stute fügt sie unter der Peitsche weit besser, als ein Hengst. Das solltet ihr hier auf eurer Plantage doch wissen."
Die Männer lachten alle und auch Nora, Bens ältere Schwester lachte und warf Naomi einen durchdringenden Blick zu, als diese gerade mit dem nächsten Gang hereinkam. Naomi war in Noras Alter und hatte für eine schwarze Sklavin sehr helle Haut. Schon öfters hatte die Tochter des Plantagenbesitzers darüber spekuliert, ob sie nicht vielleicht ihr eigener Vater sie gezeugt hatte. Fatima, Naomis Mutter, war schließlich eine recht hübsche Frau für eine schwarze Sklavin.
Naomi senkte ihren Blick, um nicht ausversehen zu viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Die junge Mulattin wusste von ihrer Mutter, wie man sich dem weißen Mann gegenüber verhält. Er hatte die Macht über Leben und Schmerz. Einen der Männer hier am Tisch zu reizen mochte nichts Gutes bedeuten. So stellte sie rasch die Teller mit gegrillten Hühnerhälften auf den Tisch.
Sie wusste, dass Master Ben sie beobachtete, denn Ben liebte es seine Lüste an ihr auszuleben, wann immer sich dafür die Gelegenheit bot. Genau wie sein Vater war er dabei oft grob und Naomi wusste, dass sie ihm keinen Grund liefern sollte, die Peitsche noch öfters zu benutzen, als er es ohne hin schon tat. Der Sohn des Plantagenbesitzers hatte keine rechte Aufgabe auf der vor allem von schwarzen Sklaven bewirtschafteten Plantage. Wie seine Schwester genoss er ein leichtes und recht unbeschwertes Leben.
Naomi hoffte insgeheim, dass nach der Hochzeit des jungen Herrn, seine Nachstellungen aufhören würden. In ihren Augen loderte noch immer Hass auf, wenn Ben sie in der Küche, im Esszimmer, oder wo immer er sie sonst alleine antraf, packte und über sie herfiel. Manchmal nutze er erst die Peitsche, manchmal befriedigte er sofort seine Lust in ihr. Dabei nutzte der Junge im Gegensatz zu seinem Vater vor allem ihren hinteren Eingang, welcher noch weit mehr schmerzte.
"Du kannst gehen, Naomi." Alices Stimme riss die Sklavin aus ihren Gedanken. Bens freundliche Mutter, die im Gegensatz zu ihrem Mann und Kindern die Sklaven nie schlecht behandelte, schickte das Mädchen nicht ohne Grund weg. Ihr waren die Blicke ihres Sohnes nicht entgangen, mit der er die üppigen Rundungen seiner Halbschwester bedachte.
"Danke Herrin", hauchte Naomi, die inzwischen die leeren Teller eingesammelt hatte. Dann verließ sie hastig das Zimmer. Sie wusste nicht, ob Alice sie weggeschickt hatte, um sie vor den Nachstellungen ihres Sohns zu schützen, oder ob sie nur nicht wollte, dass er es in Gegenwart seiner zukünftigen Frau tat.
Währenddessen hatte sich das Thema der Männer geändert. Douglas Bullhand erzählte Edward von seinen Geschäften und den Gefahren durch die Piraten.
"Die Piraten sind der Flucht der Karibik. Trotz der hohen Steuern und Zölle schafft es der König nicht, die Gewässer zu sichern. Wozu werfe ich dem Staat überhaupt mein Geld in den Rachen." Die Verärgerung des Geschäftsmannes war deutlich zu hören.
"Sind die Piraten wirklich immer noch so eine Gefahr?", fragte Ben. Der viel von dieser Geißel der Weltmeere gehört hatte, wobei sich das Meiste auf überzogene Abenteuergeschichten reduzieren ließ.
"Ja, selbst ich habe schon ein Schiff an diese Verbrecher verloren." Bullhand fluchte leise. "Piraten sind das schändlichste Gesindel, was jemals die Karibik heimgesucht hat. Angeblich sind sogar einige entlaufene Sklaven unter ihnen."
Sandra zuckte leicht zusammen, wobei dies niemanden der Northwiks auffiel, und Douglas kein großes Interesse an der Gefühlswelt seiner Tochter hatte. Das Mädchen katte vor einem halben Jahr einen Piratenüberfall miterlebt, als sie an Bord eines der Schiffe ihres Vaters war. Dies war auch der Grund, warum ihr Vater sie jetzt mit einem Plantagenbesitzer verheiratete. Der Piratenkapitän hatte nicht nur die Waren des Schiffes geraubt, er hatte sich auch Sandras Jungfräulichkeit genommen.
Die Erinnerungen an die Nacht mit dem gefürchteten Piratenkapitän Long John Sinner waren weit weniger Schlimm, als man gemeinhin dachte. Der Pirat war ein Mischling. Seine dunkelbraune Haut und sein ebenso dunkles Haar standen im Widerspruch zu seinen hellen, grünen Augen, die wie Smaragde glänzten. Er hatte sie nicht wirklich mit Gewalt genommen, nein, er hatte sie verführt. Denn erst in der Nacht vor ihrer Freilassung hatte sie sich ihm hingegeben. Hätte sie gewusst, dass ihr Vater sie an einen grobschlächtigen Sklaventreiber verheiraten würde, hätte sie vielleicht sogar Johns Angebot wahrgenommen, bei ihm zu bleiben. Doch dafür war es jetzt zu spät.
John war ohne sie weiter gesegelt und frei, während sie in die Sklaverei einer ungewollten Ehe gezwungen wurde. Sie empfand nichts für Ben und sein Vater bereitete ihr sogar Angst. Mehrmals hatte sie ihren Vater gebeten, sie nicht mit dem impulsiven jungen Northwik zu verheiraten, doch all ihr flehen blieb ohne gehör. Was sie wollte, zählte nicht. Sie war nur eine junge Frau und auf Gedeih und Verderb dem Willen ihres Vaters und ihres zukünftigen Ehemanns unterworfen. Sie war eine Sklavin, auch wenn sie die noblen Gewänder einer Kaufmannstochter trug.
Heimlich hatte sie in den vergangenen Monaten noch so manchen Brief mit John ausgetauscht. Der kühne Piratenkapitän hatte es immer wieder geschafft, ihr flammende Liebesbriefe zukommen zu lassen, und auch sie hatte ihm so manchen Brief ihrer jugendlichen Schwärmerei überbringen lassen. Seine Briefe waren ihr Geheimnis, ihr Piratenschatz, den sie in ihrer kleinen Kiste unter dem Bett verstaute. Vielleicht mochte sie hier als Ehefrau eines Sklavenhalters enden, doch dieses jugendliche Abenteuer blieb ihr für immer erhalten und würde ihr Kraft für die Zukunft geben.
***
Der Abend war auf der Plantage weit vorangeschritten, als plötzlich ein Aufruhr vor dem Haus die illustre Runde der Männer aufscheuchte. Edward Northwik ging gefolgt von Douglas Bullhand und seinem Sohn hinaus auf die Veranda, um nach dem Rechten zu sehen. Er erblickte Mister Johnson, der auf einem Pferd saß und eine Fackel in der Hand hielt. Hinter ihm standen Rihanna und Kabona. Beide waren gefesselt. Ein Ast war jeweils über ihren Nacken gelegt und ihre Handgelenke waren an diesen gebunden. Um den Hals trugen die beiden Sklaven eine Schlinge.
Rihanna trug die zerfetzte Kleidung an ihrem Leib, in der Edward sie am Tag zurückgelassen hatte. Ihr Blick war aufrecht und kochte vor Zorn, als sie ihren Herrn aus dem Haus kommen sah. Er hatte sie in die Wildnis verschleppt und ihren Leib missbraucht. Er hatte sie weggeworfen, wie ein benutztes Spielzeug. Ihr Zorn richtete sich jedoch nicht nur gegen ihren Herrn, nein auch der Sklavenaufseher Johnson wurde von der jungen Frau mit vernichtenden Blicken gestraft. Er hatte Kabona brutal niedergeschlagen, ob wohl dieser ihr nur zurück zu den Sklavenquartieren helfen wollte. Sie hatten versucht es dem Aufseher zu erklären, als er sie bei der Rückkehr zu den Unterkünften erwischt hatte, doch er wollte ihnen keinen Glauben schenkten.
"Was geht hier vor?", fragte der Plantagenbesitzer mit lauter, herrischer Stimme.
Er blickte in Rihannas zornerfüllte Augen. Blut sickerte schwarz wie die Nacht an ihrem rechten Mundwinkel hinab bis zum Kinn. In ihrem zerrissenen Kleid und mit ihrer ebenholzfarbenen Haut wirkte sie im Fackellicht wie eine der Hölle entsprungene Furie. Edward erkannt natürlich sein eigenes Werk, welches in dem Mädchen. Aber auch Johnson hatte sie wohl ebenfalls gezeichnet, denn das Blut an ihrem Mund glänzte frisch im schwachen Licht.
Auch Kabona trug deutliche Zeichen im Gesicht. Ein Peitschenhieb hatte von seiner linken Stirn bis zu seiner rechten Wange die Haut aufplatzen lassen und das Blut glänzte ebenfalls dunkel in seinem Gesicht. Genau wie Rihanna war in seinen jungen Augen noch ein trotziger Stolz zu erkennen, der den erfahrenen Sklavenhalter kurz beunruhigte.
Nun kamen auch die Frauen aus dem Haus, allen voran Nora, die immer recht neugierig war. Ihr folgte Northwiks Frau und Sandra Bullhand. Auch einige der Sklaven kamen aus ihren Hütten angelaufen. Alles entwickelte sich schnell zu einem richtigen Massenauflauf.
"Ich habe die Beiden erwischt, wie sie sich aus dem Lager davon stehlen wollten", erklärte Mister Johnson mit fester Stimme, als das Publikum versammelt war.
Kabona, der kaum die Sprache des weißen Mannes beherrschte wollte etwas sagen, doch Rihanna, kam ihm zuvor. Es ging ihr nicht um ihr eigenes Schicksal, doch sie wollte nicht, dass Kabona bestraft wurde. Er hatte ihr nur helfen wollen. So sprach sie: "Herr, ich hatte mich beim Wasserholen verlaufen und Kabona brachte mich zurück."
Alice, die den blutenden jungen Schwarzafrikaner sofort erblickte, ergriff intuitiv ihr Taschentuch und eilte heran um sein Gesicht und sein Auge vom Blut zu säubern. Anders, als für ihren Mann, waren auch dunkelhäutige Sklaven vor allem Menschen. Edward ließ sie normal in ihrer naiven Welt gewähren, doch heute konnte er ihr schwaches Herz nicht gebrauchen.
"Halt! Frau!", rief er laut. "Entlaufene Sklaven haben kein Mitleid verdient."
Alice gehorchte nicht, sondern wischte weiter das Blut vom Gesicht des Jungen, der im Alter ihres Sohnes war. Das weiße Taschentuch saugte sich schnell mit dem frischen Blut des jungen Mannes voll.
"Wir wollten nicht davonlaufen", murmelte Kabona mit tiefer Stimme. Er sichtlich mühe hatte, die Worte zu formen.
"Lügen, nichts als Lügen!", fauchte Edward, der die Wahrheit nur zu gut kannte. Er hatte Rihanna bewusstlos im Wald zurückgelassen. Wenn Johnson die Beiden in der Nähe der Sklavenunterkünfte aufgegriffen hatte, musste Kabona sie wirklich zurückgebracht haben. Doch er konnte sein Wissen unmöglich offenbaren. Nicht vor seiner Frau, nicht vor den Bullhands.
"Wie geht ihr hier für gewöhnlich mit davongelaufenen Sklaven um?", fragte Douglas. In seinen Augen glänzte etwas. Erwartung und Lust auf ein Schauspiel, welches ihm die beschwerliche Reise aus Kingston versüßte. Und da war noch etwas, eine offene Rechnung, die er dabei nur all zu gut präsentieren konnte.
"Wir peitschen sie aus!", meinte Ben kühl. Er hätte hinzufügen können, dass es nicht oft vorkam. Die meisten Sklaven kamen bei ihrer erneuten Gefangennahme meist ums Leben, sofern sie nicht schon auf der Flucht durch die Wildnis starben. Ausgepeitscht wurden die Sklaven meist eher wegen geringen Verfehlungen.
"Ausgezeichnet!", meinte der Kaufmann und steifte sich mit den Fingern über sein glattes Kinn. "Warum führst du es uns nicht gleich hier vor. Das ist doch sicher ein netter Abschluss für diesen wunderschönen Abend, mein zukünftiger Schwiegersohn."
Ben blickte seinen Vater fragend an. Er hatte die Peitsche meist eher aus Spaß genutzt. Die wirkliche Bestrafung oblag meist dem Sklavenaufseher Mister Johnson. Sein Vater schien zu überlegen. Er hatte gefallen an den skrupellosen Worten des Kaufmanns gefunden. Vielleicht war dieser Angeber, dessen Tochter bald unter seinem Haus wohnen würde, doch ein Mann nach seinem Geschmack. Edward dachte kurz nach. Kabona war ein Sklave von Wert. Wenn sein Sohn, der die Peitsche bis jetzt meist nur an seiner Halbschwester Naomi angesetzt hatte, diesen Jungen zu Schaden schlagen würde, wäre es schade. Vielleicht gab es da eine bessere Idee.
"Mister Johnson!", rief er laut.
"Ja, Mister Northwik, Sir." Johnson warte den höflichen Ton gegenüber Northwik nur, da er wusste, dass der Plantagenbesitzer gerne vor seinen Gästen den starken Mann raus kehrte. Das war auch sein Grund für das harte Durchgreifen gegenüber den beiden jungen Sklaven. Normal hätte er den Jungen verprüglet und das Mädchen flach gelegt. Doch da er wusste, dass Northwiks Samen wohl noch von heute Nachmittag in ihr war, hatte er wenig Interesse daran. Zumal es auf der Plantage auch andere Sklavinnen gab, die er nach seinem Belieben benutzen konnte. So machte er daraus eine Affäre, die die noble Gesellschaft erfreute oder schockte, denn bei Sandra war er sich fast sicher, dass diese gewiss noch nie den Spaß einer Auspeitschung miterleben durfte.
"Binden Sie die entlaufenen Sklaven zur Auspeitschung an die Pfähle!", befahl Edawrd mit strengem Ton.
Alice blickte ihren Mann missbilligend an, sagte aber nichts. Sie hatte sich in ihren Ehejahren damit abgefunden, in dieser grausamen Gesellschaft kaum etwas bewegen zu können. Sie seid der Geburt ihres Sohns mied die Nähe zu ihrem Mann. Sie hasste ihn nicht, doch fühlte sie sich bei seiner grobschlächtigen Art unwohl. Ihm machte es auch nicht viel aus, denn ihr Mann befriedigte seine Triebe sowieso schon davor meist bei den jungen Sklavinnen, die er schlagen und behandeln konnte, wie er wollte.
"Ja, Mister Northwik, Sir!"
"Ben, hol deine Peitsche. Du darfst deiner Verlobten zeigen, wie fähig du damit umgehen kannst."
***
Ben eilte davon, um im Haus seine lange Bullenpeitsche zu holen. Der Sklaventreiber ließ Rihanna von zwei kräftigen Sklaven zwischen zwei Pfähle binden. Die auf dem Platz vor dem Herrenhaus aus Standen. Die älteren Sklaven taten dies ohne Mitgefühl oder Zögern. Sie waren über viele Jahre mit der Peitsche erzogen worden und kannten das Mädchen nicht, welches für sie eine Fremde war. So wurde die junge Sklavin fest an ihren Handgelenken an die hölzernen Stangen gebunden, so dass sich diese leicht über ihrer Kopfhöhe befanden und die zierliche junge Frau stützen.
Rihanna leistete keinen Widerstand. Sie wusste, dass sie der Gewalt des weißen Mannes und der anderen Sklaven gnadenlos ausgeliefert war. Man würde sie nicht anhören. Sie hasste die Männer, die ihr das antaten. Sie hasste die Männer, die Kabona das antaten. Er wehrte sich leicht gegen die Griffe der Sklaven, doch ein Schlag mit einem Holzknüppel ließ den stolzen Jungen hilflos zusammensacken, so dass man ihn zwischen zwei andere Pfähle stellen und genau wie sie festbinden konnte.
"Sieh genau hin, Täubchen", meinte Bullhand zu seiner Tochter. Er hatte einen Arm auf ihre Schulter gelegt. "Das passiert mit allen jungen Dingern, die von hier fliehen wollen."
Ein Schauer überkam die junge Kaufmannstochter. Sie erkannte ihren Vater nicht wieder. Mit lüsternem Blick sah er auf die dunkelhäutige Sklavin, die vielleicht in Sandras Alter sein mochte. Ihre Brüste lagen offen im Licht der sie umringenden Fackeln und sie schnaufte von Tränen und Wut erfüllt. Ben hatte hinter ihr Stellung bezogen. Sein weißes Hemd leuchtete fast im Dunkeln, als er die Peitsche ausholte, um nach Rihannas nackter Haut zu zielen.
Mister Johnson stand nun hinter Kabona, der wieder zu sich gekommen war und laut in einer unbekannten Sprache schrie und fluchte. Die Sklaven der Plantage waren nun ebenfalls vollzählig herbeigerufen worden, um den Spruch ihres Herrn zu empfangen.
"Diese beiden Sklaven haben versucht zu fliehen. Nach dem Gesetz bin ich verpflichtet, sie zu bestrafen." Natürlich gab es kein Gesetz, dass die Bestrafung forderte, doch es war erlaubt. Für Edward war dies damit gute Christenpflicht und eine gute Lehre für alle anderen. "Beide sollen für ihren Verrat an mir mit je 40 Peitschenhieben bestraft werden. Lasst es euch eine Lehre sein, ihr undankbares Pack."
Ein leichtes Gemurmel war unter den Sklaven zu hören. Viele konnten kaum Englisch und kamen aus unterschiedlichsten Stämmen. So war es mehr ein wildes Sprachengewirr, als eine Unterhaltung. Dutzende Fackel hatten den Platz vor dem Herrenhaus in rötliches Licht getaucht. Die tropische Hitze hatte auch in der Nacht nicht abgenommen. Das Licht fing sich in den Schweißperlen und tauchte die nackten Oberkörper der Sklaven in ein surreales Glühen. Die Frauen aus dem Herrenhaus trugen ausnahmslos weiße Kleider. Selbst Naomi und Fatima. Sie bildeten einen fast sakralen Gegensatz zu den dunklen, in Lumpen gehüllten Sklaven. Der Plantagenbesitzer und der Kaufmann standen, wie Feldherren auf der Veranda, während Ben und Johnson Aufstellung bezogen hatten.
Ben zerriss Rihannas Kleid und legte damit nicht nur ihre wohlgeformten Brüste, sondern auch den Rest ihres jungen, ebenenholzfarbenen Körpers frei, welcher sich im Spiel des Feuers vor den Augen der Anwesenden darbot. Beschämt senkte sie ihr Haupt. Die junge Sklavin hatte es bisher vermeiden können, auf solch erniedrigende Weise vor so vielen Männern zur Schau gestellt zu werden. Bei den Winrows gehörte sie als Küchenhilfe zum Haushalt. Bis vor kurzen durfte sie dort im Herrenhaus schlafen und kannte den Knall der Peitsche nur aus der Ferne. Doch die Winrows waren an einem Fieber gestorben und sie war in die Hände dieses widerlichen Herrn geraten. Dass sein Sohn sie nun vor allen entblößte, beschämte sie noch weiter.
Die männlichen Sklaven blickten fasziniert auf Rihanna, deren glatte, nackte Haut sich ihren gierigen Augen darbot. Das Mädchen hatte sich wie ein scheues Tier vor ihnen verborgen gehalten und war so den Nachstellungen der Männer entgangen. Die Sklavinnen der Plantage waren nämlich keinesfalls nur der Gier, des weißen Mannes ausgeliefert. Nein, unter den Sklaven gab es ebenfalls eine Rangordnung, welche sogar von Johnson respektiert wurde. Der erfahrene Vorarbeiter der Zuckerrohrplantage wusste genau, welche Sklaven wie weit oben standen. Kabona gehörte nicht dazu und so ließ er mit einer geschmeidigen Handbewegung die Peitsche über den Rücken des Jungen gleiten, als der alte Northwik ihm zunickte.
Der muskulöse Junge schrie auf, als das Leder seine Haut traf und sich, wie eine giftige Schlange in seine Haut vergrub. Ben hörte das Signal und schlug ebenfalls zu. Bis jetzt hatte er meist nur Naomi mit der Peitsche gezüchtigt. Es hatte im immer eine gewisse Lust bereitet, die junge Frau vor dem Sex mit der Reitgerte oder der Peitsche zu züchtigen. Die Mulattin wurde nach ein paar Schlägen mit der Gerte auf ihren nackten Arsch ganz schnell feucht und unterwarf sich allen Wünschen ihres ein Jahr jüngeren Herrn. Nun war es an der Zeit dieser Sklavin zu zeigen, was er konnte.
Rihanna hatte sich bis zum heutigen Tag von Ben verbergen können. Doch dieser Tag würde in ihrem Leben alles ändern. Sein Vater hatte ihre Jungfräulichkeit genommen, er würde ihren Körper und ihre Seele nehmen. Der erste Peitschenhieb traf sie nicht unvorbereitet. Trotzdem spiegelte sich ungläubiges Entsetzen in ihrer Miene wieder, als sie getroffen wurde. Noch niemals zuvor hatte sich das Leder so um ihren zarten Körper geschlungen. Ein heller Schrei entkam ihrer Kehle und sie hörte nicht mal Kabona, der neben ihr ebenfalls aufschrie. Zu sehr war sie auf ihre eigenen Schmerz konzentriert.
"Eins!", rief der Plantagenbesitzer mit lauter Stimme.
Der nächste Schlag traf sie noch härter. Von ihrer linken Schulter bis zu ihrer rechten Pobacke zogen sich die Striemen der Misshandlung durch den jungen Herrn, der seine ganze kraft in den Schlag gelegt hatte. Die Lederschlange presste die Luft aus ihren Lungen und Tränen schossen in ihre Rehaugen.
"Zwei!"
Der folgende Hieb traf die Sklavin von der Seite. Das Leder wickelte sich um ihre Brust und züngelte über ihren Busen. Auf der dunklen Haut hinterließ es kaum sichtbare Spuren, während Rihana der Atem stockte. Sie keuchte laut, als sich das Höllenfeuer entlang der mit Gewalt gezogenen Striemen ausbreitete.
"Sieh gut hin, Tochter!", wiederholte sich Bullhand aufs Neue. "Das passiert mit allen jungen Dingern, die von hier fliehen wollen."
Sandra zuckte zusammen. Warum sagte er das zu ihr? Jeder Peitschenknall der einen der Beiden traf, ließ auch sie innerlich aufschreien. Ihre Augen waren auf Rihanna gerichtete. Das Mädchen in ihrem Alter wand sich unter den Peitschenschlägen ihres Verlobten. Sie bäumte sich auf und schrie ihren Schmerz aus ihren Lungen, während Edward, ihr zukünftiger Schwiegervater laut zählte.
Douglas beugte sich vor und flüsterte seiner Tochter ins Ohr: "Hier wird dich dein Pirat sicher nicht retten kommen. Also denk gar nicht erst daran, von hier zu fliehen."
Sandra erschauderte. Sie wusste auf einmal, warum ihr Vater sie so plötzlich an diesen Sohn eines Plantagenbesitzers verheiraten wollte. Wie Schuppen fiel es ihr von den Augen, während die Schreie der Sklaven und das Knallen der Peitsche durch ihr Hirn schossen. Er wusste von ihren wahren Gefühlen für den Piratenkapitän, der sie entführt hatte. Ihr Vater musste etwas von den Briefen zwischen Long John Sinner und ihr mitbekommen haben. Wollte er sie deswegen hier her verbannen? Wollte er sie bestrafen?
"Warum?", war das einzige Wort, was sie über ihre Lippen brachte.
"Ich habe dich großgezogen und dir jede Freiheit gewährt und du hast mich mit diesem Piraten, meinen Erzfeinden betrogen. Du hast für ihn sogar freiwillig die Beine breitgemacht und damit dich und mich entehrt. Jetzt bekommst du einen Platz in der grünen Hölle. Hier wirst du lernen, demütig und dankbar zu sein, oder dein Mann wird es dich genauso wie dieses Ding da bestrafen. Und glaub nicht, du könntest nach Kingston abhauen. Ich habe schon mit deinem Schwiegervater gesprochen. Er wird dich gerne bis zu deiner Hochzeit nächsten Monat hier behalten. Da du sowieso keine Jungfrau mehr bist, kann sich Ben dann auch gleich daran machen, mir ein Enkelkind zu zeugen. Dein erster Junger kommt dann zu mir und wird mein Vermögen erben. So steht es im Ehevertrag."
Sandra schluckte und starrte in Rihannas glänzende Augen. Sie konnte nicht glauben, was sie da hörte. Sie wusste, dass ihr Vater ein skrupelloser Geschäftsmann war, der durch Sklavenhandel und Zuckerrohr sehr reich geworden war. Aber niemals hätte sie gedacht, dass er sie, sein einziges Kind nur als Gebärmaschine betrachten würde, die ihm einen in seinen Augen wertvollen Erben liefern sollte.
Johnson legte nicht sonderlich viel Kraft hinein, sonder glitt mit dem Leder über die Haut des Mannes, um diesem vor allem Schmerz und Angst einzutrichtern. Er wollte ihn die Angst vor der Peitsche lehren und ihn nicht durch zu feste Schläge arbeitsunfähig zu machen. Kabona biss inzwischen immer wieder die Zähne zusammen. Sein Körper hatte sich an den Schmerz gewöhnt. Jeder Schlag schien ihn mehr zu härten, als zu schwächen. Angst wich Entschlossenheit. Er war kein Sklave, er war ein Stammeskrieger und irgendwann würde seine Chance kommen, das schwor er sich im Geheimen.
Plötzlich legten sie eine Pause ein und der Junge biss auf seine dicke Lippe, während er sich unter Schmerzen umsah. Rihanna lag schlaff in ihren Fesseln. Er konnte nicht erkennen, ob sie tot war oder noch lebte. Erschrocken riss er an seinen Fesseln. Der weiße Mann, der ihn bis jetzt gepeitscht hatte, ging an ihm vorbei und griff Rihanna ins Haar. Kabona verfluchte sich, mit ihr zurückgekehrt zu sein. Sie hätte ihr gemeinsam fliehen sollen. Er hätte in der Wildnis untertauchen und dort das Schicksal herausfordern sollen.
"Ist sie tot?", fragte Nora Northwik, die das Schauspiel fasziniert beobachtet hatte. Nora hatte noch nie eine Sklavin gesehen, die an dem Pfählen ausgepeitscht wurde. Es erregte sie innerlich, wie sich die Peitsche um den nackten Körper gewickelt und dem Mädchen die Schreie entlockt hatte. So war ihre Frage auch mehr aus Neugier, denn aus Anteilnahme begründet.
"Bringt Wasser!", befahl Johnson den Sklaven. "Nein, sie ist nur in Ohnmacht gefallen."
"Ben, nicht so fest. Behandel sie wie eine Geliebte, wie deine Frau, nicht wie Schlachtvieh."
Diese Worte kamen von Bens Vater, der erregt ansah, wie das Mädchen, welches er noch Stunden zuvor im Wald unter sich liegen hatte, nun von seinem Sohn ausgepeitscht wurde. Ihr Körper war schlaff, ihr Kopf gesenkt. Das Haar fiel ihr über die Schultern und bis zu ihren Brüsten. Die sich noch immer verräterisch bewegten. Die Handgelenke der dunkelhäutigen Schönheit waren wund gescheuert. Seine Augen hafteten an ihr, als sich ein Schwall von Wasser über ihren Kopf und ihren wundgeschlagenen Körper ergoss. Die Striemen waren inzwischen deutlich zu sehen. Manche waren aufgeplatzt. Blut vermischte sich mit Wasser und Schweiß. Es floss über ihre Brüste und ihren Rücken, sammelte sich zwischen ihren Schenkeln und in ihrem Flaum, bevor es schließ herunter tropfte, wie es der Lustnektar einer wollüstigen Frau zu tun pflegt. Zwischen ihren schlanken Schenkeln bildete sich ein Rinnsal, der bis zu ihren Füßen reichte, bevor er den ausgetrockneten, staubigen Boden nährte.
Rihanna erwachte aus ihrer Ohnmacht. Doch sie erwachte erneut in der Hölle der Plantage. Ben blickte zu seiner Verlobten und lächelte, als er die Angst in ihren Augen erkannte. Er wusste nichts von den Worten ihres Vaters. Er wusste auch nichts von dem Ehevertrag zwischen den Bullhands und Northwik. Für ihn gewann das Mädchen in diesem Moment lediglich seinen Reiz durch ihre Angst. Der ansonsten so unbedeutende Junge fühlte seine Überlegenheit und kostete das Gefühl aus.
Mit einem Ruck ließ er die Peitsche auf dem Körper der Sklavin niederkommen. Er traf ihren jungen, leicht rundlichen Po, welchen er bis jetzt verschont hatte, und erntete dafür einen lauten Schrei. Mehr noch als der Schrei gefiel ihm das Zusammenzucken seiner zukünftigen Frau. Sie schien richtig Angst vor der Peitsche zu haben. Vielleicht würde er sie nur als Spaß in ihrer Hochzeitsnacht mit ins Bett nehmen.
Johnson und Ben vollführten die letzten Peitschenhiebe, bevor das Schauspiel schließlich ein Ende fand. Johnson hob sich den kräftigsten Schlag für den Schluss auf, und brachte Kabona damit noch einmal zum Schreien. Dieser Schlag von seiner linken Schulter bis zu seiner rechten Hüfte platze auf und raubte den Jungen fast das Bewusstsein, aber er hielt durch.
Auch Rihanna überstand die letzten Schläge, ohne erneut in eine gnädige Ohnmacht zu fallen. Sie bäumte sich bei jedem Schlag auf. Ihr Brüste, die bereits von einzigen Striemen gezeichnet waren, glänzten im Schein der Fackel. Wild fiel ihr das Haar über Schultern und Rücken. Sie zerrten verzweifelt an ihren Fesseln und rief um nun weinerlich um Gnade. Doch ihr wurde keine gewährt. Im Gegenteil. Die Schläge des jungen Herrn wurden nun mit grenzenloser Lust zu Ende geführt, während die junge Sklavin den lüsternen Blicken der anderen Männer ausgesetzt war und diese Lust bis tief in sich hinein fühlte. Man wollte sie, man begehrte sie, und sie wusste, dass ihr Leiden mit dieser Nacht nicht enden würde.
Ben hatte inzwischen mehr und mehr sein Augenmerk auf Sandra gerichtet und hätte am liebsten sofort mit ihr weiter gemacht. Doch noch war es nicht soweit. Noch war sie nur seine Verlobte. Jetzt, nach der Auspeitschung der beiden Sklaven, konnte Ben es plötzlich kaum mehr erwarten, bis Sandra seine Frau war. Sie war in seinen Augen immer noch langweilig, doch würde es ihm große Lust bereiten, auch sie zum Schreien zu bringen.
***
Es war Fatima, die sich um die beiden jungen Sklaven kümmerte. Gemeinsam mit Naomi versorgte sie die Wunden mit alten Kräutermischungen, die sie schon von ihrer Mutter gelernt hatte. Rihanna weinte die ganze Nacht, während Kabona stumm zu ihr sah, und seine Hand nach ihrer ausstreckte. Das Mädchen ergriff diese dankbar, während sie vor Schmerz und Schande wimmernd auf den erlösenden Schlaf hoffte.
Doch Rihanna war nicht die Einzige, die in jener Nacht mit den Tränen kämpfte. Sandra lag ebenfalls in ihrem Bett, welches sie mit Nora, ihrer zukünftigen Schwägerin teilte. Während Nora schlief und davon träumte, an der Stelle ihres Bruders zu sein, schluchzte und weinte die Kaufmannstochter.
Sandra wusste, dass sie hier nun eine Sklavin sein würde. Verbannt und Verraten von ihrem eigenen Vater, der sie in die Hände eines Monsters geschickt hatte. Das Mädchen wusste nicht vor wem sie mehr Angst haben würde. Alle Männer auf dieser Plantage waren in ihren Augen Monster. Bestien, die der Hölle entsprungen waren. Immer wieder tauchte Bens Gesicht vor ihrem geistigen Auge auf, wie er sie anblickte, während er die Peitsche auf den hilflosen Mädchenkörper niederfahren ließ. Dachte er dabei an sie? War dies vielleicht nur ein Vorgeschmack auf das gewesen, was sie noch zu erwarten hatte? Ein eisiger Schauer überkam sie.
"Oh John, warum hast du mich nur nicht bei dir behalten?", murmelte sie schlaftrunken. "Oh, John, ich vermisse dich." Mit diesen Worten auf den Lippen und seinen grünlich schimmernden Augen schlief das Mädchen schließlich ein.
Ich wäre gern an deer Stelle von Rihanna gewessen
AntwortenLöschen>Ich wäre gerne an der Stelle von Rihanna gewessen.Schade das ich keinen habe der mir mal richtig und kräftig die Peitsch gibt,Ich hoof ich finde einen der mir das besorgt.