Hexenzauber – Der Dämonenpakt
Finster war die Nacht.
Das Rauschen des Blätterwerks kündete von der Kraft des Windes. Das Lagerfeuer
loderte. Die Hexe saß mit überkreuzten Schenkeln vor dem flackenden Licht, das
über ihre festen Brüste strich. Ihre Kleidung lag neben ihr. In ihrem Schoss
befand sich eine kleine Schale. Eine Mischung aus Hexenblut und heiliger Erde.
Ihr Opfer.
Die Frau, deren Alter so
ungreifbar schien, tauchte ihre Finger in die Schüssel, dann berührte sie ihre
Stirn. Der Sturm um sie herum gewann an Kraft und drückte die Flammen nieder.
Funken sprühten, während die zierlichen Finger über nackte Haut streiften.
Wangen, Lippen, Kinn
waren der Anfang. Die Hexe zeichnete Runen der Macht auf ihren Körper. Ihre
Finger wanderten über ihren Hals. Sie fühlte ihren Pulsschlag. Mit kreisenden
Bewegungen bemalte sie ihre Brüste, wobei ihre Nippel hervortraten.
Zum Schluss folgte ihr
Bauch. Hier zeichneten ihre Finger das Trivirs, das im Volksmund auch Hexenkreuz
genannt wurde. Damit vollendete sie den Faden und begann die Beschwörung.
Die Augen der rothaarigen
Frau waren geschlossen. Leise sprach sie die Worte der Macht. Ein alter Zauber.
Verbotenes Wissen. Die Hexe kannte die Gefahr, doch ihr war jedes Opfer recht.
In finsterer Nacht und
vom Wind umschlungen rief sie nach den Mächten und hieß sie willkommen.
Plötzlich riss sie die
Augen auf. Im Funkenspiel sah sie seine Statur. Ein Schatten nur, aus einer
anderen Welt. Doch in dieser Nacht würde er durch sie Fleisch werden.
Verschwommen sah sie sein
Antlitz. Die Gestalt eines fremden Schattenwesens, welches nur durch die
schwachen Glutreste etwas Statur bekam. Die Hexe sah zu ihm auf und zum ersten
Mal wurde ihr klar, dass sie einen Fehler gemacht hatte.
Es war zu spät. Der
Schatten war über ihr. Die Zeichen auf ihrer Haut loderten auf als wären
glühende Eisen unter ihrer Haut.
Die Hexe schrie auf und
wich mit den Beinen strampelnd zurück. Die Schale kippte um und der Rest ihrer
Opfergabe lief über ihren Schenkel. Auch diese wurde zu gleißendem Licht. Der
nackte Leib der Hexe wand sich vor Schmerzen, als würde sie im Feuer der
Inquisition brennen.
Der Schatten, eine
hünenhafte Gestalt, setzte ihr nach. Und betrachte sie für einen Moment. Dann
sprach er mit fester, rauchiger Stimme: „Ich bin hier, um dir den Schmerz zu
nehmen und dir die Hilfe zu geben, die du dir wünschst, Weib.“
Die Hexe, von Schmerzen
gepeinigt, sah ihn an. Ihre Male auf ihrem Körper erstrahlten in gleißendem
Licht. Die Qual vernebelte ihre Sinne, und sie ließ sich fallen.
„Ja …“, stöhnte sie, „…
hilf mir.“
Für einen Augenblick
stand der Schatten einfach nur da. Die Frau schrie unter Qualen. Er sah sie an
und schwieg.
„Bitte … hilf mir …“,
keuchte die Hexe noch einmal. „Ich gehöre dir.“
Der Schatten genoss den
Schmerz und er genoss ihr Leid. Doch war er auch an den Pakt gebunden. Sein
schemenhafter Körper legte sich über sie. Seine Hände packten die ihren und
drückten sie auf den Waldboden. Er hielt sie fest, während sie sich unter Schmerzen
wand. Immer noch schrie Hexe voller Verzweiflung.
Schließlich legten sich
seine pechschwarzen Lippen auf die ihren und verschlangen ihre panischen Laute,
während die Finsternis sich um sie legte. Das auf ihrer Haut lodernde Inferno
erstickte und der Schatten drang in sie ein.
Der Äste ächzten unter
der Wucht des Sturms. Die Glut war erloschen. Dunkelheit lag über der Lichtung.
Von der Hexe oder dem Dämon war nichts mehr zu hören oder zu sehen.
Fortsetzung folgt …
Nicht schlecht sehr interesanter Anfang :)
AntwortenLöschenWow...fast ein bißchen gemein, an dieser Stelle schon zu unterbrechen und uns warten zu lassen....gelungener Anfang. :-)
AntwortenLöschenKlasse! Bitte lass uns nicht zu lange auf die Fortsetzung warten...
AntwortenLöschenLG
Sandy
Hex hex....
AntwortenLöschenich bin auf die Fortsetzung gespannt