Ein Tuch aus weißer Seide diente ihr als Kleid. Es bedeckte zwar Brust und Scham, doch zugleich öffnete diese Verhüllung auch der Fantasie des Betrachters Tür und Tor.
Die Gedanken, die Rika durch den Kopf schwammen, waren vielschichtig, wie die Geräusche, die sie von draußen hörte. Pferde, Männer und die Stimmen von Letizia und Aurora, die sich über die Reise, den neuesten Klatsch in Ravenna und andere Belanglosigkeiten unterhielten. Erst, als die beiden Frauen das Atrium in der Mitte des Hauses betraten, änderte sich schlagartig das Thema.
„Da ist sie ja“, säuselte Aurora.
Die Frau des Legaten stellte sich direkt vor sie. Ihr blondes Haar war hochgesteckt. Sie war nur ein paar Jahre älter als Rika. Es war schon des Öfteren vorgekommen, dass Gäste die Beiden für Schwestern gehalten hatten. Ein Umstand, den Aurora immer als Beleidigung empfunden hatte.
„Habt ihr die Tochter einer räudigen Hündin und eines verräterischen Bastards schon ordentlich bestraft?“
„Noch nicht, Werteste“, sagte Letizia, die inzwischen neben Aurora stand.
„Als ich erfuhr, dass dies eine entlaufene Geisel aus deinem Haus war, habe ich dafür gesorgt, dass sie sicher auf ihre gerechte Strafe wartet. Schließlich wollte ich dir nicht das Vergnügen rauben.“
„Du bist eine wahre Freundin des Hauses Cornelius“, erklärte Aurora.
Ihre Stimme klang süßlich, doch Rika kannte die Frau gut genug, um den Spott in ihrer Stimme zu vernehmen. Die Frau des Legaten, die sich selbst gerne mit Helena von Troja verglich, verstand es aber, oberflächlichen Charme zu versprühen.
Sie fixierte Rika mit den Augen. Die junge Germanin zitterte vor Anspannung. Die Fesseln schmerzten und nun keimte immer stärke die Angst vor der finalen Bestrafung in ihr auf.
„Diese Ausgeburt einer Sirene wird sich wünschen, niemals geboren worden zu sein. Wir haben ihr und ihrem Vater unsere Liebe und Zuneigung geschenkt, und was hat sie getan? Uns verraten. Dafür sollst du verdammte Hure leiden!“
„Aber das hat noch Zeit, oder?“, wandte Letizia ein. „Ich habe eine Kleinigkeit zu Essen vorbereiten lassen. Du bist sicher hungrig und durstig. Dieses Ding da kann uns ja beim Essen zusehen.“
Eine Kleinigkeit war maßlos untertrieben. Das Mahl, das den Frauen serviert wurde, bestand aus den exotischsten Speisen, die man auf dem Markt von Ravenna kaufen konnte. Rika, die nur als Zuschauerin dabei war, erkannte einige der Leckerbissen, wobei ihr das Wasser im Mund zusammenlief. Der Duft alleine brachte alte Erinnerungen hoch. Erinnerungen an bessere Zeiten, als sie selbst an Julias, und später auch an Auroras Seite, solche Köstlichkeiten genießen durfte.
Jetzt blieben ihr nur die spöttischen Kommentare der Frau, deren Hass auf Rika, grenzenlos wirkte. Dabei verstand das Mädchen immer noch nicht, woher der Hass stammte.
Kurz vor ihrer Flucht hatte ein Bote die Nachricht über den Aufstand in Germanin gebracht. Bereits wenig später hatte das Mädchen Aurora heimlich dabei belauscht, wie diese mit ihrer Zofe über Rikas Hinrichtung gesprochen hatte.
„Das Essen ist wirklich köstlich, meine liebe Letizia. Dies Festmahl
wäre selbst einem Senator in Rom würdig. Es passt perfekt zum Anlass:
unserem kleinen Sieg über die verräterischen Germanen.“
Aurora schwenkte ihren Pokal. Sie vollbrachte dabei das Kunststück, gleichzeitig in Letizias Richtung zu lächeln und Rika einen vernichtenden Blick zuzuwerfen.
„Vielleicht besuchst du uns das nächste Mal mit deinem Gemahl. Ich bin mir sicher, dass ich auch ihn gut bewirten kann.“
„Bestimmt, doch im Moment weilt er noch in Germanien. Er muss mit seiner Legion die aufständischen Barbaren niederringen. Vielleicht bringt er uns ja auch den Kopf eines Germanenfürsten als Triumph nach Hause.“
Ihr falsches Lächeln traf Rika schwer. Auroras Gehässigkeit zog ihr förmlich den Boden unter den Füßen weg. Nicht wegen ihres Vaters.
Der Mann, der sie als Geisel nach Rom geschickt hatte, war nur noch eine Erinnerung. Rika wusste nicht, ob sie ihn nach all den Jahren überhaupt noch wiedererkenne würde. Und ihre Mutter war bereits kurz nach ihrer Geburt gestorben. Nein, es war das Zerbrechen ihrer römischen Familie, das sie verletzte. Aurora war trotz aller Schwierigkeiten ein Teil dieser Familie. Vor wenigen Wochen noch, hatte Aurora darüber gesprochen, Rika mit einem jungen Centurio aus Capua zu verheiraten.
„Noch etwas Wein, meine Teuerste?“, fragte Letizia.
Sie deutete auf den leeren Kelch ihres Gastes. Eine Sklavin trat sofort neben die Angesprochene. Aurora nickte und ihr Kelch wurde aufs Neue gefüllt.
Rika blickte sehnsüchtig auf den belebenden Traubensaft. Ihre Kehle fühlte sich trocken an. Es war schon Stunden her, dass man ihr erlaubt hatte, etwas zu trinken.
„Der Wein schmeckt erfrischend“, sagte die Frau des Legaten.
Aurora sah erneut zu Rika. Ein Lächeln huschte über ihre feuchten Lippen.
„Du verstehst es wirklich deine Gäste zu verwöhnen.“
„Oh, das war erst die Einstimmung. Um dir den Weg aus Ravenna zu versüßen, habe ich aus der Gladiatorenschule meines Mannes zwei der besten Kämpfer ausgesucht. Du kennst sie sicher von den Kämpfen im Circus. Barbarus und Nubius.“
Letizia klatsche in die Hände.
Unter der Führung von Publius Lexxius traten die Gladiatoren in das Atrium. Im Schein zahlreicher Fackeln glänzten die Körper der Männer. Die beiden Kämpfer trugen nur den Ansatz eines Lendenschurzes, unter dem man deutlich die erregten Glieder erkennen konnte.
„Entzückend.“
Aurora belächelte die Männer auf herablassende Art, auch wenn sie ganz offensichtlich Gefallen an ihren körperlichen Attributen hatte.
„Schade, dass ich Trakus nicht mitgenommen habe. Er ist der beste Gladiator von Capua. Mein Mann hat ihn letzten Sommer als Geschenk bekommen. Er könnte es leicht mit deinen beiden Männern aufnehmen.“
„Vielleicht bei den Spielen nächste Woche“, sagte Letizia mit einem Lächeln.
Sie verstand die Spitze, wollte aber nicht weiter darauf eingehen. Letizia wollte einen Wettstreit mit der Legatenfrau vermeiden, denn ihr Ziel war es ja, ihre Gunst zu erringen.
„Ich würde mich freuen, wenn meine Gladiatoren sich mit dem Besten messen dürften.“
„Vielleicht gewähre ich dir diese Gunst, meine Freundin. Auch, wenn es schade um deine Männer wäre. Als Lustsklaven wären sie bestimmt länger zu gebrauchen“, kicherte Aurora.
Ihre Wangen waren durch den Wein bereits etwas gerötet. „Die hübsche Kerle sollen uns erst mal eine Vorführung geben.“
„Gewiss. Es sind tapfere Kämpfer. Barbarus kommt aus Germanien und Nubius ist ein Nubier. Sie werden uns jetzt eine gute Vorstellung geben. Lexxius, gib ihnen die Schwerter.“
Publius Lexxius nahm zwei Kurzschwerter und wollte sie gerade den Gladiatoren reichen, als Aurora aufsprang. Angeheitert trat die junge Frau zwischen den alten Mann und seine Schützlinge. Ohne Zögern griff sie nach einem der Schwerer aus norischem Stahl und zog es dem überraschten Lexxius aus der Hand.
Prüfend fuhr sie vor den Augen des verdutzt dreinblickenden Mannes mit dem Finger über die scharfe Schneide.
„Brauchen sie die Dinger überhaupt?“, fragte Aurora.
Sie richtete die Spitze auf die Brust des Grauhaarigen.
„Ein Gladius ist kein Spielzeug, Herrin. Diese Waffen sind für den Kampf gefertigt“, stammelte Lexxius. „Für den Kampf, Mann gegen Mann.“
Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn.
„Ihr glaubt also nicht, dass eine Frau mit so einem Schwert umgehen kann?“Aurora lächelte verwegen. Der Wein hatte ihre Hemmungen fallen lassen. Bevor Lexxius sich zu einer Antwort durchringen konnte, drehte sich die Frau des Legaten bereits von ihm weg und richtete das Schwert auf Nubius.
Der dunkelhäutige Hüne überragte die Römerin um mehr als einen Kopf. Sein Blick zeigte keine Spur von Angst. Rikas Herz hingegen pochte wild. Sie hatte so etwas schon einmal gesehen. Vor einem Jahr hatte Aurora bei einer Orgie einen Sklaven erstochen. Damals war es für das Mädchen nur ein unbedeutendes Ereignis gewesen. Damals war sie unantastbar.
Die Klinge fuhr über den Bauch des Gladiatoren und berührte das Band an seinen Hüften. Der scharfe Stahl durchschnitt es und der Stoff, der sein Glied verhüllte, fiel zu Boden. Der üppige Phallus des Schwarzafrikaners kam zum Vorschein. Ein nun sichtbar gewordenes Lederband um die Wurzel sorgte dafür, dass die Manneskraft länger steif blieb.
„Sieh an, sieh an“, sagte Auroa und kicherte dabei wie eine junge Nymphe. „Ich schwache Frau habe gerade einen so starken Mann entblößt. Mal sehen, was ich sonst noch so schaffe.“
Die angetrunkene Römerin wirbelte mit dem Schwert herum. Dabei kam die Klinge den Anwesenden immer wieder gefährlich nahe. Schließlich durchschnitt sie auch den Gürtel bei Barbarius. Auch er war gut bestückt und sein Glied war mit einem Lederband geschmückt.
Angespannt beobachtete Rika das Schauspiel. Eine Mischung aus Angst und Erregung hatte von ihr Besitzer griffen. Sehr zur Freude von Aurora. Sie genoss es, das Mädchen dabei zu beobachten, wie es sich keuchend in den Fesseln wand.
Während Letizia auf ihrer Liege dem Schauspiel zusah, trat die Frau des Legaten mit einer Mischung aus Vergnügen und weinseliger Hemmungslosigkeit an Rika heran.
„Mein Gemahl, Titus Cornelius Serverus, muss wegen deinesgleichen in den Krieg ziehen. Vielleicht stirbt er in der Schlacht und ich werde Witwe. Das ist dann alles deine Schuld.“
„Aber ich kann doch nichts dafür“, verteidigte sich Rika.
Die Spitze des Schwertes tanzte vor ihrer Brust.
„Ich habe doch die ganze Zeit bei euch gelebt. Ich bin doch selbst mehr Römerin, als Germanin. Ich habe doch nichts mit irgendeinem Aufstand zu tun.“
„Schweig!“, zischte Aurora.
Sie hielt Rika das Schwert unters Kinn.
„Durch deine Flucht hast du dein Todesurteil selbst zu verantworten. So muss ich nicht einmal warten, bis mein geliebter Mann aus dem Krieg zurückkehrt und kann dich auf der Stelle richten. Dein Leben liegt nun ganz in meiner Hand.“
Mit einem Mal keimten in Rika eine schreckliche Erkenntnis und ein Verdacht. Durch ihre Flucht hatte sie selbst den Schutzpakt gebrochen. War dies etwa Auroras Absicht gewesen? Hatte sie deshalb vor Rikas Ohren über deren baldige Hinrichtung gesprochen?
Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn.
Die Klinge an ihrer Kehle wirkte plötzlich so unendlich groß wie das Schwert eines Titanen. Wirre Gedanken schlugen wie faustgroße Hagelkörner auf sie ein. Sie atmete gepresst und zeigte offen ihre Ängste. Hilfesuchend blickte sie zu Letizia, die jedoch vollkommen entspannt da lag und dem Schauspiel folgte.
„Ich könnte dir jetzt die Kehle durchschneiden, wie einer aufmüpfigen Sklavin. Oder aber wir können ein Spiel spielen.“ Auroras Augen funkelten.
„Ein Spiel?“, fragte Letizia.
Die Hausherrin wirkte überrascht. Sie taxierte die jüngere Frau, die sich allzu selbstherrlich gab.
„Ja, unsere beiden Kämpfer sollen um unsere Prinzessin hier kämpfen. Der Sieger bekommt die Beute.“
Mit einer raschen Bewegung ihres Handgelenks ließ die junge Römerin die Schneide über den weißen Stoff fahren, der Rikas Oberkörper verhüllte. Die festen Brüste der Germanin kamen zum Vorschein. Ängstlich zerrte das Mädchen an ihren Fesseln.
„Hier, stolzer Germanenfürst.“ Aurora, die sich selbst nun wie die Domina benahm, reichte Barbarus das Schwert.
„Verteidige deine Tochter vor dem schwarzen Hengst. Wenn du ihn besiegst, darfst du, wie es bei eurem Stamm der Brauch ist, ihre Jungfräulichkeit nehmen.“
„Ausgezeichnete Idee, Teuerste“, verkündete Letizia.
„Dann lasst uns die Spiele beginnen.“
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Wenn ihr wissen wollt wie es weiter geht, und was Rika am Ende in der Arena des Circus alles erwartet, dann könnt ihr es hier nachlesen:
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Aurora schwenkte ihren Pokal. Sie vollbrachte dabei das Kunststück, gleichzeitig in Letizias Richtung zu lächeln und Rika einen vernichtenden Blick zuzuwerfen.
„Vielleicht besuchst du uns das nächste Mal mit deinem Gemahl. Ich bin mir sicher, dass ich auch ihn gut bewirten kann.“
„Bestimmt, doch im Moment weilt er noch in Germanien. Er muss mit seiner Legion die aufständischen Barbaren niederringen. Vielleicht bringt er uns ja auch den Kopf eines Germanenfürsten als Triumph nach Hause.“
Ihr falsches Lächeln traf Rika schwer. Auroras Gehässigkeit zog ihr förmlich den Boden unter den Füßen weg. Nicht wegen ihres Vaters.
Der Mann, der sie als Geisel nach Rom geschickt hatte, war nur noch eine Erinnerung. Rika wusste nicht, ob sie ihn nach all den Jahren überhaupt noch wiedererkenne würde. Und ihre Mutter war bereits kurz nach ihrer Geburt gestorben. Nein, es war das Zerbrechen ihrer römischen Familie, das sie verletzte. Aurora war trotz aller Schwierigkeiten ein Teil dieser Familie. Vor wenigen Wochen noch, hatte Aurora darüber gesprochen, Rika mit einem jungen Centurio aus Capua zu verheiraten.
„Noch etwas Wein, meine Teuerste?“, fragte Letizia.
Sie deutete auf den leeren Kelch ihres Gastes. Eine Sklavin trat sofort neben die Angesprochene. Aurora nickte und ihr Kelch wurde aufs Neue gefüllt.
Rika blickte sehnsüchtig auf den belebenden Traubensaft. Ihre Kehle fühlte sich trocken an. Es war schon Stunden her, dass man ihr erlaubt hatte, etwas zu trinken.
„Der Wein schmeckt erfrischend“, sagte die Frau des Legaten.
Aurora sah erneut zu Rika. Ein Lächeln huschte über ihre feuchten Lippen.
„Du verstehst es wirklich deine Gäste zu verwöhnen.“
„Oh, das war erst die Einstimmung. Um dir den Weg aus Ravenna zu versüßen, habe ich aus der Gladiatorenschule meines Mannes zwei der besten Kämpfer ausgesucht. Du kennst sie sicher von den Kämpfen im Circus. Barbarus und Nubius.“
Letizia klatsche in die Hände.
Unter der Führung von Publius Lexxius traten die Gladiatoren in das Atrium. Im Schein zahlreicher Fackeln glänzten die Körper der Männer. Die beiden Kämpfer trugen nur den Ansatz eines Lendenschurzes, unter dem man deutlich die erregten Glieder erkennen konnte.
„Entzückend.“
Aurora belächelte die Männer auf herablassende Art, auch wenn sie ganz offensichtlich Gefallen an ihren körperlichen Attributen hatte.
„Schade, dass ich Trakus nicht mitgenommen habe. Er ist der beste Gladiator von Capua. Mein Mann hat ihn letzten Sommer als Geschenk bekommen. Er könnte es leicht mit deinen beiden Männern aufnehmen.“
„Vielleicht bei den Spielen nächste Woche“, sagte Letizia mit einem Lächeln.
Sie verstand die Spitze, wollte aber nicht weiter darauf eingehen. Letizia wollte einen Wettstreit mit der Legatenfrau vermeiden, denn ihr Ziel war es ja, ihre Gunst zu erringen.
„Ich würde mich freuen, wenn meine Gladiatoren sich mit dem Besten messen dürften.“
„Vielleicht gewähre ich dir diese Gunst, meine Freundin. Auch, wenn es schade um deine Männer wäre. Als Lustsklaven wären sie bestimmt länger zu gebrauchen“, kicherte Aurora.
Ihre Wangen waren durch den Wein bereits etwas gerötet. „Die hübsche Kerle sollen uns erst mal eine Vorführung geben.“
„Gewiss. Es sind tapfere Kämpfer. Barbarus kommt aus Germanien und Nubius ist ein Nubier. Sie werden uns jetzt eine gute Vorstellung geben. Lexxius, gib ihnen die Schwerter.“
Publius Lexxius nahm zwei Kurzschwerter und wollte sie gerade den Gladiatoren reichen, als Aurora aufsprang. Angeheitert trat die junge Frau zwischen den alten Mann und seine Schützlinge. Ohne Zögern griff sie nach einem der Schwerer aus norischem Stahl und zog es dem überraschten Lexxius aus der Hand.
Prüfend fuhr sie vor den Augen des verdutzt dreinblickenden Mannes mit dem Finger über die scharfe Schneide.
„Brauchen sie die Dinger überhaupt?“, fragte Aurora.
Sie richtete die Spitze auf die Brust des Grauhaarigen.
„Ein Gladius ist kein Spielzeug, Herrin. Diese Waffen sind für den Kampf gefertigt“, stammelte Lexxius. „Für den Kampf, Mann gegen Mann.“
Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn.
„Ihr glaubt also nicht, dass eine Frau mit so einem Schwert umgehen kann?“Aurora lächelte verwegen. Der Wein hatte ihre Hemmungen fallen lassen. Bevor Lexxius sich zu einer Antwort durchringen konnte, drehte sich die Frau des Legaten bereits von ihm weg und richtete das Schwert auf Nubius.
Der dunkelhäutige Hüne überragte die Römerin um mehr als einen Kopf. Sein Blick zeigte keine Spur von Angst. Rikas Herz hingegen pochte wild. Sie hatte so etwas schon einmal gesehen. Vor einem Jahr hatte Aurora bei einer Orgie einen Sklaven erstochen. Damals war es für das Mädchen nur ein unbedeutendes Ereignis gewesen. Damals war sie unantastbar.
Die Klinge fuhr über den Bauch des Gladiatoren und berührte das Band an seinen Hüften. Der scharfe Stahl durchschnitt es und der Stoff, der sein Glied verhüllte, fiel zu Boden. Der üppige Phallus des Schwarzafrikaners kam zum Vorschein. Ein nun sichtbar gewordenes Lederband um die Wurzel sorgte dafür, dass die Manneskraft länger steif blieb.
„Sieh an, sieh an“, sagte Auroa und kicherte dabei wie eine junge Nymphe. „Ich schwache Frau habe gerade einen so starken Mann entblößt. Mal sehen, was ich sonst noch so schaffe.“
Die angetrunkene Römerin wirbelte mit dem Schwert herum. Dabei kam die Klinge den Anwesenden immer wieder gefährlich nahe. Schließlich durchschnitt sie auch den Gürtel bei Barbarius. Auch er war gut bestückt und sein Glied war mit einem Lederband geschmückt.
Angespannt beobachtete Rika das Schauspiel. Eine Mischung aus Angst und Erregung hatte von ihr Besitzer griffen. Sehr zur Freude von Aurora. Sie genoss es, das Mädchen dabei zu beobachten, wie es sich keuchend in den Fesseln wand.
Während Letizia auf ihrer Liege dem Schauspiel zusah, trat die Frau des Legaten mit einer Mischung aus Vergnügen und weinseliger Hemmungslosigkeit an Rika heran.
„Mein Gemahl, Titus Cornelius Serverus, muss wegen deinesgleichen in den Krieg ziehen. Vielleicht stirbt er in der Schlacht und ich werde Witwe. Das ist dann alles deine Schuld.“
„Aber ich kann doch nichts dafür“, verteidigte sich Rika.
Die Spitze des Schwertes tanzte vor ihrer Brust.
„Ich habe doch die ganze Zeit bei euch gelebt. Ich bin doch selbst mehr Römerin, als Germanin. Ich habe doch nichts mit irgendeinem Aufstand zu tun.“
„Schweig!“, zischte Aurora.
Sie hielt Rika das Schwert unters Kinn.
„Durch deine Flucht hast du dein Todesurteil selbst zu verantworten. So muss ich nicht einmal warten, bis mein geliebter Mann aus dem Krieg zurückkehrt und kann dich auf der Stelle richten. Dein Leben liegt nun ganz in meiner Hand.“
Mit einem Mal keimten in Rika eine schreckliche Erkenntnis und ein Verdacht. Durch ihre Flucht hatte sie selbst den Schutzpakt gebrochen. War dies etwa Auroras Absicht gewesen? Hatte sie deshalb vor Rikas Ohren über deren baldige Hinrichtung gesprochen?
Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn.
Die Klinge an ihrer Kehle wirkte plötzlich so unendlich groß wie das Schwert eines Titanen. Wirre Gedanken schlugen wie faustgroße Hagelkörner auf sie ein. Sie atmete gepresst und zeigte offen ihre Ängste. Hilfesuchend blickte sie zu Letizia, die jedoch vollkommen entspannt da lag und dem Schauspiel folgte.
„Ich könnte dir jetzt die Kehle durchschneiden, wie einer aufmüpfigen Sklavin. Oder aber wir können ein Spiel spielen.“ Auroras Augen funkelten.
„Ein Spiel?“, fragte Letizia.
Die Hausherrin wirkte überrascht. Sie taxierte die jüngere Frau, die sich allzu selbstherrlich gab.
„Ja, unsere beiden Kämpfer sollen um unsere Prinzessin hier kämpfen. Der Sieger bekommt die Beute.“
Mit einer raschen Bewegung ihres Handgelenks ließ die junge Römerin die Schneide über den weißen Stoff fahren, der Rikas Oberkörper verhüllte. Die festen Brüste der Germanin kamen zum Vorschein. Ängstlich zerrte das Mädchen an ihren Fesseln.
„Hier, stolzer Germanenfürst.“ Aurora, die sich selbst nun wie die Domina benahm, reichte Barbarus das Schwert.
„Verteidige deine Tochter vor dem schwarzen Hengst. Wenn du ihn besiegst, darfst du, wie es bei eurem Stamm der Brauch ist, ihre Jungfräulichkeit nehmen.“
„Ausgezeichnete Idee, Teuerste“, verkündete Letizia.
„Dann lasst uns die Spiele beginnen.“
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Na das macht doch Lust auf mehr! ;-)
AntwortenLöschenHoffe ich doch :)
LöschenHab die Geschichte gekauft und gelesen. Sie hat mir sehr gut gefallen. =)
AntwortenLöschenHey, das freut mich zu hören.
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