Das Mädchen im Badeanzug 1
Mit langen, gleichmäßigen Zügen trieb sie ihren Körper durch
blaue Nass. Das gedämpfte Licht der Scheinwerfer fiel von der Decke der
Schwimmhalle, während Anja ihre letzten Bahnen zog. Es war schon spät und so
war sie alleine in dem Sportbecken. Hinter den großen Außenfenstern konnte man
deutlich das Schwarz der Nacht erkennen. Auf der anderen Seite fing sich das
reflektierte Licht des Schwimmbeckens in den verspiegelten Fenstern des
Ruhebereichs, wo das Restorant bereits geschlossen hatte.
Es war ein angenehmes Gefühl vollkommen ungestört durch das
Wasser zu gleiten. Ein Gefühl der Freiheit. Die Last des Tages wich von ihr.
Keine Schulaufgaben, keine Prüfungen. Alleine mit sich selbst. Das Wasser
umfing sie und verwirbelte wirbelte ihr langes blondes Haar, während sie den
Kopf bei jedem Zug hin und her drehte.
Nur kurz tauchte ihr Mund auf, um nach einem kurzen Atemzug
erneut in das angenehme Nass einzutauchen, welches ihren athletischen Körper
umspielte. Jede Faser ihres Körpers schien in Bewegung zu sein. Anspannung und
Entspannung vermischten sich zu einem einzigen Tanz.
Rasch glitt Anja durch das Wasser. Nur noch die von ihr
erzeugten Wellen verloren sich in dem großen Becken, welches nun auch von der
Hektik des Tages zur Ruhe gekommen war. Schließlich erreichte sie zum letzten
Mal den Beckenrand und schwamm dann mit einigen Brusttempos in Richtung Treppe.
Auf den letzen Metern trieb sie mehr durchs Wasser, als dass
sie schwamm. Sie genoss dieses Gefühl des nichts Tuns. Ein Gefühl der
Schwerelosigkeit, welches sich in ihr ausbreitete und sie zurückführt zu einer
inneren Ruhe. Nur zögerlich ergriff sie nach den silbern funkelnden
Edelstahlgriffen der Leiter und schwang sich aus dem Becken.
Das Wasser perlte an ihrer leicht gebräunten Haut ab,
während ihr dunkelblauer Badeanzug die Feuchtigkeit gefangen hielt und an ihren
Leib presste. Ihr langes Haar war zu dunkelblonden Strähnen verklebt. Ihre noch
immer rasche Atmung drückte ihren hübschen Busen gegen den Stoff.
Anja blickte sich um. Ihre grünen Augen sahen sich leicht
verwundert in der Halle um. Sie war wirklich alleine. Kurz betrachte sie die
schmucklose Uhr, die gut sichtbar dem Becken hang. Kein Wunder. Die Zeiger
zeigten 21 Uhr 30 an. Sie hatte vollkommen die Zeit übersehen. Warum hatte der
Bademeister sie nicht ermahnt, wie er es sonst immer tat? Zum Glück war sie mit
dem Auto ihrer Mutter zum Schwimmbad gefahren. Der letzte Bus war von vor 30
Minuten weggefahren.
Das Mädchen griff nach ihrem rosa Badetuch, welches an einem
Haken hang und schlang es sich um den Körper. Sie war erstaunt, dass der
Bademeister sie nicht früher aus dem Schwimmbad gescheucht hatte. Vielleicht
hatte er sie übersehen? Es war ja auch nicht schlimm. Das Sportbecken war hatte
in der Winterzeit nur bis 21 Uhr geöffnet, aber die Sauna war unter der Woche
bis 23 Uhr auf. Die Umkleiden und das Haupttor waren also sicher noch auf.
***
Ob wohl Anja niemanden gesehen hatte, fühlte sie sich
beobachtet. Tanja hatte rasch geduscht und schritt nun durch den leeren
Korridor zu den Umkleiden, wo auch ihr Spind war. Die seltsame Ruhe, die sie
umfing, beängstigte das Mädchen mehr und mehr. Ihr Herz ging schneller. Immer
winde wandte sie suchend den Blick um, ohne jedoch jemanden zu sehen.
Der feuchte Badeanzug klebte an ihrer Haut. Trotz des sie
umhüllenden Stoffes fühlte sie sich seltsam nackt, schutzlos ihrer Umwelt
ausgeliefert. Kalte Schauer liefen ihr über den Rücken und vermischten sich mit
der inneren Hitze ihres Körpers zu einer surrealen Erfahrung. Ihre nackten
Fußsohlen schritten über die gewärmten Fliesen. Sie spürte den angerauten
Untergrund. Alles wirkte angenehm vertraut und doch nagte in ihr die
Unsicherheit.
Das Mädchen erreichte die Reihen von grauen Schränken, wo
sich auch ihr Spind befand. Sie löste das Schlüsselbändchen von ihrem
Handgelenk. Es dauerte einen Moment, bevor es ihr gelang das Schloss zu finden
und den Schlüssel zu drehen. Im selben Augenblick berührte eine fremde Hand
ihre nackte Schulter.
Anja zuckte zusammen als sie die kräftigen Finger auf ihrer
feuchten Haut spürte und drehte erschrocken den Kopf. Sie musste aufblicken, um
in das Gesicht des Mannes zu sehen, der hinter ihr stand. Es war Karsten, der
Sportlehrer ihrer Schule, zu dem sie nun aufsah. Das Mädchen betrachtete den
Mann, der doppelt so alt wie sie war. Ihr streifte ihr Blick über die
makellose, enthaarte Brust des durchtrainierten Mannes, der nur in seiner
Badehose vor ihr stand.
"Herr Leitner?", hauchte sie mit zitternder
Stimme. Seine Hand ruhte immer noch auf ihrer Schulter, als sie sich umdrehte,
wo durch die Nähe zwischen ihnen noch vertraulicher wurde.
Das fängt schon super an. Die Beschreibung Deiner Schwimmerin ist, bis auf ein kleines Detail, sehr realistisch. Du erzeugst beim Gang zum Spind Spannung...
AntwortenLöschenBin auf die Fortsetzung gespannt - das kann von romantisch bis hard 'n heavy noch alles werden.
Ich mag vor allem die liebevolle Betrachtung der Protagonistin am Anfang. In so etwas kann ich auch schwelgen. Macht Spaß, das zu lesen!
AntwortenLöschenNach den drei Sternchen hättest du dir noch ein klein wenig mehr Zeit lassen können. Endlose Reihen von Spinden, der Hall der nassen Füße auf den Fliesen, das Gefühl der Einsamkeit. Passend zum ersten Teil hättest du auch darin ein wenig Schwelgen können.
Aber das ist nur ein 'can'. Ich mag es auch s, wie es ist.
Falls du nachkorrigieren willst auf die Schnelle:
Restorant - Restaurant
hang (2 mal) - hing
Ja geil da ist jetzt alles möglich
AntwortenLöschen05/10
HHH