Freitag, 11. Januar 2013

Dein Arsch gehört mir, Frau Lehrerin - Teil 1




 1.



Studienrätin Andrea Schefer trug ein strenges Kostüm, welches sie wohl bei einer Klassenfahrt in London erworben hatte. Ihre dunklen Augen verbarg sie hinter einer Markenbrille von Fielmann. Die hohen Absätze ihre Pumps hallten wie Stockschläge auf dem Laminatboden der Schule. Sie hatte sie bei H&M im letzten Jahr gekauft. In ihrer Hand hielt sie die Klassenarbeiten. Ihre lackierten Fingernägel kratzten über das Papier, bevor sie diese dann wie ein Todesurteil an ihre Schüler verteilte.

"Nico, Sechs", waren die knappen Worte, die sie an den Jungen richtete, der voller Verachtung zu ihr aufsah, bevor sein Blick wieder auf das Papier wanderte, welche sie auf seinen Tisch geworfen hatte. Nico war damit keineswegs in schlechter Gesellschaft. Kein Junge aus der Klasse hatte eine bessere Note bekommen, als eine Vier. Über die Gründe dafür gab es verschiedene Ansichten, je nachdem, wenn man fragt.

Nico gehörte zu jenen, die der bekennenden Lesbe Frau Schefer die Schuld dafür gaben. Es war kein Geheimnis. Jeder an der Berufsschule wusste davon. Genauso wie man wusste, was und wo die Lehrer einkauften. Im Zeitalter von Smartphones und sozialen Netzwerken waren solche Informationen allgemein abrufbar. Die Schüler nutzten diese Medien, um sich über ihre Lehrer zu informieren und natürlich über sie zu lästern.

Und über Andrea Schefer konnte man wirklich gut lästern. Nico machte sich keine Gedanken darüber, warum das vor ihm liegende Blatt zum Großteil mit rotem Korrekturstift verziert war. Er wusste, dass es gleich gültig war, wie sehr er sich anstrengte. Bei dieser Lesbenfotze würde er nie eine bessere Note bekommen.

"Melanie, Eins. Sehr brav gemacht", lobte Frau Schefer die Vorzeigestreberin der Klasse. Angeblich hatte die sonst so frigide wirkende Melanie eine Affäre mit ihrer Lehrerin, doch leider konnte weder Nico, noch jemand aus seiner Clique dies beweisen. Zu schade. Dies wäre bestimmt ein gutes Druckmittel gewesen. Eines, dass diese verdammte Lehrerfotze wirklich in Schwierigkeiten bringen würde.

Sein hasstrunkener Blick wanderte von der Lehrerin zu der Schülerin. Irgendwann würde er diese verdammte Streberin ordentlich durchziehen. Nur weil sie Abitur hatte, dachte sie wohl, sie sei etwas Besseres. Nun, Nico wusste aus Erfahrung, dass im Bett das Hirn einer Fotze bedeutungslos war, wenn sie erst mal die Beine breitmachte.

Der dunkelhaarige Junge griff in seine Jackentasche und befühlte das Fläschchen, welches er aus der Arbeit mitgenommen hatte. Es war ein Lösungsmittel, mit dem sie Laboranlagen reinigten. Eigentlich nichts Spektakuläres, wenn man täglich damit zu tun hatte. Doch auf dem Fläschchen klebte ein Etikett mit den fett geschriebenen Buchstaben "Chloroform". Ein lächeln umspielte die ansonsten finstere Miene des jungen Berufsschülers.

***

Es war der letzte Schultag vor den Ferien und Frau Schefer hatte noch einmal alle Hände voll zu tun gehabt. Berufsschullehrerin war kein leichter Job. Egal wie sehr man sich als Lehrer bemühte. Die Dummheit und Faulheit der Schüler raubte einen die letzten Nerven. Zwei Wochen Ferien konnte sie nun wirklich gebrauchen.

Andrea verließ das Schulgebäude und ging zum Lehrerparkplatz, der aus einem mehrstöckigen Parkhaus neben der Schule bestand. Dieser war abgetrennt von den Parkplätzen der Schüler. Gewöhnlich konnte man ihn nur mit einer Chipkarte betreten oder verlassen. Doch irgendein Rowdy hatte die Anlage letzte Nacht mal wieder demoliert, so dass sie an der geöffneten Schranke in das Parkhaus ging.

Laut hallten ihre Absätze durch das merklich leere Gebäude. Die meisten Lehrer waren wohl schon zuhause. Hätte sie nicht ein Gespräch mit dem Direktor bezüglich einiger Beschwerden gehabt, wären sie wohl ebenfalls schon längst zuhause. Warum beschwerten sich diese nichtsnutzigen Schüler über ihre Zensuren? War es vielleicht ihre Schuld, dass die Jugendlichen heute lieber in Facebook herumgammelten, als in ihre Schulhefte zu blicken.

Nein, Andrea Schefer hatte kein Mitleid mit ihren Schülern, von denen viele nicht einmal richtig Deutsch konnten. Sie hatte nichts gegen Ausländer, sagte sie sich immer wieder. Aber wenn diese Menschen schon in ihr Land kamen, dann sollten sie sich wenigstens anstrengen. Vielleicht war doch etwas daran, dass die Menschen aus den südlichen Ländern einfach genetisch etwas dümmer waren. Zumindest die Männer. Deswegen kannte sie auch keine Gnade mit diesen jungen Halbstarken, die trotz ihrer schlechten Noten immer noch selbstbewusst lächelten. Zuckerbrot und Peitsche lautete ihre Methode. Zuckerbrot für die Mädchen, aus denen vielleicht noch etwas werden konnte und die Peitsche für die Jungen, die sowieso von ihren Ausländerfamilien bevorzugt wurden.

Andrea trat an ihr Auto und suchte beiläufig den Schlüssel in ihrer Handtasche. Die Luft in Parkhaus roch nach Gummi und Benzin. Kein Ort, an dem man lange bleiben wollte. Besonders jetzt, am letzten Schultag nach dieser Standpauke ihres Vorgesetzten, der ihr allen Ernstes mehr Objektivität anraten wollte. Der Direktor war wohl so ein unverbesserlicher Gutmensch, der einfach nichts von dieser Welt verstand.

Endlich hatte sie den Schlüssel gefunden und steckte ihn in das Schloss ihres alten BMWs. Die Tür entriegelte sich mit einem Schurren und Andrea öffnete diese. In dem Moment legte sich wie aus dem Nichts eine Hand um ihre Taille und riss sie von der Tür weg. Andrea wollte Schreien doch im selben Augenblick presste ihr eine andere Hand schon ein Stofftuch auf das Gesicht und erstickte damit ihre Laute.

Vollkommen überrascht kämpfte die Lehrerin gegen den ihr unbekannten Angreifer. Ungelenk ruderten ihre Arme herum, während sie einen süßlichen Duft durch die Nase einatmete. Panik breitete sich in ihr aus. Immer wieder stieß sie erstickte Schreie aus, die man zumindest auf dem Parkdeck hören konnte. Vergebens. Niemand war da, der sie hören konnt. Sie war alleine mit ihrem Angreifer, der sich zuvor hinter ihrem Auto versteckt hatte. Doch Andrea gab nicht auf. Sie kämpfte, doch jeder Versuch zu schreien oder sich aus den kräftigen Armen, die sie umschlangen zu befreien, kostete sie Kraft und Atemluft. Laut keuchend atmete sie die süßlichen Dämpfe ein.

"So ist es gut, Frau Lehrerin. Schon tief einatmen." Die Stimme klang für Andrea seltsam vertraut, doch sie konnte sie keinem Gesicht zuordnen. Sie spürte nur den athletischen Körper, der sich von hinten an sich presste und die Hände, die sie festhielten. Ihr Po rieb sich an seinen Hüften und die Lehrerin glaubte, durch den Stoff ihres Kostüms eine Erektion zu spüren. "Schön tief einatmen, Frau Lehrerin."

"Mhhmmmm", war alles, was sie noch sagen konnte. Verzweifelte Laute einer verzweifelten Frau. Sie ahnte, was es mit dem Duft auf sich hatte, doch noch während sie ihre Möglichkeiten im Kopf durch ging, begann sich ein Schleier um ihre Bewusstsein zu legen. Krampfhaft kämpfte die strenge Frau gegen die Wirkung des Chloroforms an, doch ihre Glieder wurden immer schwächer.

"Schön tief einatmen, du dumme Fotze", hörte sie eine Stimme, wie aus einer anderen Welt. Ihre Augenlieder begannen zu flackern. Noch einmal kämpfte sie gegen das Betäubungsmittel an. Sie zappelte, versuchte nach dem Angreifer zu treten, doch ihr Körper gehorchte nicht mehr. Nach diesem verzweifelten Versuch erschlafften ihre Muskeln. "Dein Arsch gehört jetzt mir, Frau Lehrerin", war das Letzte, was sie hörte, bevor sie schließlich in Nicos Armen das Bewusstsein verlor.



2 Kommentare:

  1. Das fängt ja klasse an, bin gespannt wie es weitergeht. Danke das Du uns immer an Deiner "Arbeit" teilhaben lässt.

    lg Silke

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  2. Ein sehr vielversprechender Anfang, bin sehr gespannt auf die Fortsetzung... :-)

    lg, eleisa

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