Diese Geschichte entführt euch in eine Zeit voller Legenden, Jungfrauen, Drachen und Magie. Eine Zeit des Umbruchs und Wandels. Dank einer Muse, die sich bereit erklärt hat, mir ein wenig regelmäßigen Ansporn zu geben, und meiner lieben Korrekturhilfe Sandra ist diese Geschichte nun auch fertig geworden. Ich hoffe sie gefällt euch.
Anika und der Drache - Die geopferte Jungfrau
Es war einmal vor langer
Zeit …
Ein verkohltes Holzkreuz
war alles, was von der Kapelle auf dem Berg übrig geblieben war. Einem
ausgeschlachteten Gerippe gleich lag die Ruine unweit der alten Drachenhöhle.
Rauch stieg immer noch aus den klimmenden Resten auf, auch wenn es Tage her
war, dass ein Feuerschlag das Gotteshaus vernichtet hatte.
Das Mädchen mit den
langen blonden Haaren war an den Felsen gekettet. Ein weißes Kleid war alles,
was sie am Körper trug. Der Drachenfels war seit jeher die Opferstelle der
Menschen gewesen, die die Bestie beruhigen wollten. Schon früher wurden hier
Jungfrauen und Tiere geopfert, die dem Tier geweiht wurden. Bis vor zwei
Jahrzehnten der christliche Gott in das Land kam und die Opfer eingestellt
wurden.
Die Kirche und ihre
Soldaten verboten den Glauben an die alten Mächte und verbrannte alle, die dem
alten Glauben anhingen, auf dem Scheiterhaufen. All dies geschah vor Anikas
Geburt. Die Tochter des ehemaligen Häuptlings war schon in die neue Zeit hinein
geboren. Behütet von der heiligen Mutter Kirche, auch wenn ihr Vater sie noch
in den alten Bräuchen unterwies. Vielleicht war dies ihr Verhängnis geworden,
dachte das Mädchen, denn als das Unheil über das Dorf kam, gab man ihr die
Schuld.
Ja, das Unheil, dachte
sie. Das ganze Jahr schwebte schon der Schleier des Todes über ihr. Vielleicht
waren die Worte des Priesters die Wahrheit. Vielleicht war sie wirklich schuld
an dem, was den Menschen in ihrer Heimat widerfahren war. Jetzt, in das weiße
Gewand gehüllt, sah sie sogar so aus, wie der Engel des Todes, jene Frauen des
alten Kultes, die mit der Geisterwelt sprachen.
Verzweifelt kämpfte sie
immer wieder mit den Ketten, die sich gnadenlos um ihre Handgelenke gelegt
hatten. Ihr Körper bebte und sie rang nach Luft, denn der Kampf gegen das
Unvermeidliche raubte ihr die Kraft.
Das dünne Leinenkleid war
ihr halb über die Schulter gerutscht und entblößte so ihre linke Brust. Im
schwachen Licht konnte man auf ihrer Haut die Striemen erkennen, die eine
Peitsche hinterlassen hatte. Die Nacht war ungewöhnlich kalt und Nebelschwaden
umspielten ihren Körper. Anika fror. Nicht nur wegen der körperlichen Kälte,
nein auch wegen der Einsamkeit. Angst und Aufregung hatten sie erschöpft. Das
Mädchen zitterte. Ihre Gedanken schweiften zurück zu den Ereignissen, die sie
an diesen Pfahl geführt hatten.
***
Es war das Jahr, in dem
ihr Vater nach langer Krankheit starb. Sie war die einzige lebende Nachfahrin
seines Geschlechts. Die alte Tradition besagte, dass der Mann, der sie zu Frau
nahm, der neue Häuptling würde. Viele Männer hatten in diesem Frühjahr um ihre
Hand angehalten, doch als der Sommer kam, war sie immer noch unentschlossen.
Anika sehnte sich nach dem Richtigen und wollte sich trotz der Zwänge ihrer
Geburt nicht dem Erstbesten hingeben. Leider kam es anders.
Einer der Freier wollte
ihr jedoch diese Zeit nicht geben. Es war Georg, der Ritter des heiligen
Ordens, der dem Priester, der zu ihrem Vormund bestimmt wurde, um ihre Hand
bat. Georg war ein großer, grobschlächtiger Mann, der sich brüstete, viele
Heiden mit seiner Lanze aufgespießt zu haben. Anika mochte ihn nicht und hätte
wohl fast jeden anderen Mann genommen, doch als Georg um sie anhielt, wichen
die Männer des Dorfes zurück. Niemand wagte es, sein Leben zu riskieren, denn
der Ritter drohte offen, jeden Nebenbuhler, der um die Hand seiner zukünftigen
Braut anhielt, zu erschlagen. Vater
Johannes, der Priester, gab schließlich die Verlobung von Anika und Georg
bekannt. Er sollte der neue Häuptling werden und die junge Braut als Trophäe
bekommen.
Anika war verzweifelt,
und in einem Akt höchster Not ging sie zu dem alten Opferplatz und bot den
Geistern der Alten Brot, Eier und Bier an, wenn sie ihr halfen. Sie wollte
Georg nicht heiraten, hatte er doch gesagt, dass er sie wie eine ungehorsame
Stute zureiten wollte. Sie vollführte das Ritual, welches Vater ihr gezeigt
hatte. Sie tat es mitten in der Nacht, doch jemand aus dem Dorf entdeckte sie
dabei.
Eine alte Frau sah es und
lief sofort zum Priester. Er, der sie eigentlich schützen sollte, war außer
sich. Anika bekam zum ersten Mal in ihrem Leben richtige Prügel. Erst von dem
heiligen Mann der Kirche und dann von Georg, der seine heidnische Braut läutern
wollte. Mehrere Tage musste Anika danach im Bett liegen. So sehr schmerzte ihr
geschundener Körper. Leise verfluchte sie ihre Peiniger und wünschte ihnen den
Tod. Doch was dann geschah, das hatte sie nicht gewollt.
Urplötzlich tauchte das
Feuer in pechschwarzer Nacht auf und verheerte die Felder des Dorfes. Eine
Kreatur, so bösartig wie der leibhaftige Teufel selbst, war über das friedliche
Land hergefallen. Verzweifelt liefen die Menschen aus ihren Häusern und
versuchten zu retten, was noch zu retten war. Ein Drache war aus seinem langen
Schlaf erwacht und, einem höllischen Dämon gleich, über die Welt gekommen.
Er vernichtete Vorräte
und verschlang das Vieh. Die Menschen schrien und weinten. Anika jedoch fühlte
die Schuld, die auf ihr lag. Hatte sie am Ende den Drachen beschworen? So sagte
es der Priester und auch der Ritter stimmte ihm zu.
Nach drei Tage des
Unheils wurde Anika vor den Rat des Dorfes geführt. Immer noch war sie
geschwächt von den Schlägen des Priesters und den Peitschenhieben des
Verlobten. Die Männer jedoch hatten kein Mitleid mit der Tochter ihres
ehemaligen Häuptlings. Georg erklärte dem Dorf, dass Anika den Teufel angerufen
hatte, er möge den Drachen über das Dorf kommen lassen. Auch Priester Johannes
bestätigte diesen Vorwurf und sie berichteten von der Beschwörung, die Anika
durchgeführt hatte.
Anika selbst konnte
nichts sagen. Nur Tränen liefen über ihre Augen. Sie wusste nicht, ob sie es
wirklich getan hatte. Sie beteuerte nur, dass sie niemanden etwas zuleide tun
wollte. Niemand glaubte ihr.
Georg, der bereits in der
Vergangenheit gegen Drachen gekämpft hatte, bot dem Dorf an, auch diesen
Drachen zu erschlagen, wenn er im Gegenzug dafür zum Häuptling ernannt würde.
An eine Hochzeit mit Anika war nicht mehr zu denken. Im Gegenteil. Sie sollte
nun dem Drachen als Opfer dargeboten werden, um dessen Blutdurst zu
befriedigen, bis Georg Verstärkung aus dem Heiligen Orden erhalten hatte.
Dieser Drachen, so sagte der Ritter sei weit mächtiger, als alle anderen, die
er zuvor besiegt hatte. Dieser Drache sein die Inkarnation des Bösen.
So brachte man sie an den
alten Opferplatz, wo auch sie selbst schon das Opfer an die alten Geister
dargebracht hatte. Die Frauen hatten sie in ein das Gewand der alten
Kräuterfrau gesteckt, die am Rande des Dorfes lebte und etwas verrückt war. Der
Priester zitierte Verse aus der Heiligen Schrift und Georg machte den Männern
Mut, dass er den Drachen bestimmt erschlagen würde, denn Gott sei auf seiner
Seite. Das Opfern der heidnischen Ketzerin, so wussten sie alle, würde dem Dorf
Zeit geben, bis die Verstärkung eintraf.
Zum Schluss trat Georg
noch einmal an seine ehemalige Verlobte heran. Seine Hand streichelte ihr über
die Wange. Liebevoll und intim wanderte sie an ihrer Haut hinab und ließ sie
erschaudern. Ohne Scham zog er an dem Ausschnitt ihres Opfergewandes und
entblößte ihre Brust. Noch nie war ihr ein Mann so nahe gekommen. Er griff nach
dem Busen des Mädchens und spielte mit ihrer Weiblichkeit. Mit der anderen Hand
fasste er an Anikas Kinn und zwang die Jungfrau, ihm ins Gesicht zu sehen. Im
letzten Licht der untergehenden Sonne konnte man die Tränen in ihren Augen
erkennen.
„Wenn der Drache dich
holt, denk daran, dass all das deine Schuld ist, Anika.“
Seine Stimme war eisern
wie die Ketten, die sie festhielten.
„Du allein trägst für das
Leid, dass über das Dorf und dich selbst gekommen ist die Verantwortung. Du
hättest mit mir zum Wohle aller leben können. Jetzt wirst du sterben und ich
bekomme trotzdem, was ich will.“
***
Ein tiefes Knurren weckte
Anika aus ihrer Lethargie. Sie öffnete ihre blauen Augen und versuchte etwas zu
erkennen. Die Tränen des vergangenen Tages hatte ihre Augen gerötet, was selbst
im Zwielicht zu erkennen war. Die Morgendämmerung verlieh dem Nebel eine
geisterhafte Aura. Schwere Schritte ließen den Boden erbeben.
Neben Anika hatte eine
der Frauen eine Schale mit Honigwein hingestellt, in der sich nun die Wellen
von der Mitte her ausbreiteten. Ob die Frau dieses Opfer für den Drachen
hingestellt hatte, damit dieser, nachdem er die Jungfrau verspeist hatte, etwas
zum herunterspülen hatte, war an dieser Stelle nicht ganz klar. Für das Mädchen
bedeutete es jedoch Gewissheit. Der Drache war auf dem Weg zu ihr.
Da, zwischen den
Schleiern des Zwielichts tauchte der dunkle Kopf der Bestie auf, die seit Tagen
das Land verwüstete. Anika schloss ihre Augen und betete. Sie betete nicht zu
einem bestimmten Gott, sondern einfach nur zu sich selbst. Wer auch immer ihre
Gebete erhörte, sie wünschte sich nur noch, dass es schnell vorbei war und ihre
Schuld dem Dorf gegenüber beglichen war. Sie wollte nicht, dass noch mehr für
ihren Fehler bestraft würden.
Der Drache kam immer
näher und Anika presste die Augen zusammen. Sie wollte der Bestie, die sie
gleich fressen würde,nicht ins Auge schauen. Zu groß war die Angst. Ihr Atem
ging schnell und sie hoffte, dass alles gleich vorbei war. Der Schmerz, die
Furcht, ihr Leben, alles, wollte sie hinter sich lassen, denn sie hatte
schließlich nichts mehr. Das Dorf hatte sie verstoßen und sie selbst war die Letzte
ihrer Familie. Mit dem finalen Opfer würde sie eingehen in das Reich ihrer
Ahnen oder die Hölle der Christen?
Der Tod jedoch ließ sich
Zeit. Der Drache stand nun unmittelbar vor ihr. Sein gewaltiges Maul war
gesenkt und befand sich nun wenige Handbreit von ihrer entblößten Brust
entfernt. Der Kopf des Untiers war gewaltig. Wenn es das Maul aufriss, könnte
er Anika bestimmt mit einem einzigen Biss verschlingen. Doch die Bestie
verharrte für eine kleine Ewigkeit und schien den Duft des Mädchens in sich auf
zu nehmen.
„Sieh da, sieh da. Eine
kleine Jungfrau haben wir hier“, raunte die Stimme des Drachen. Sie war tief
und finster, besaß jedoch trotzdem einen gewissen schelmischen Unterton. „Haben
sie dich hier her gebracht, um mich zu füttern?“
„Er wird mich fressen“,
schoss es Anika durch den Kopf und plötzlich schien alle Last von ihr
abzufallen. Dass sie die Bestie verstand, war ihr dabei nur zweitrangig.
„Bitte“, sprach das an
den Felsen gekettete Mädchen, die mit einem Mal die Stärke der Häuptlingstochter
in sich wiederfand. „Ich bin die, die Euch gerufen hatte. Bitte friss nur mich
und verschon mein Dorf. Die Menschen hier können nichts für meine Tat.“
Nun war es an dem
Drachen, überrascht zu wirken. Er nahm sein Haupt zurück und betrachtete das halbnackte
Ding eingehend. Als männlicher Drache hatte er schon immer eine gewisse
Begeisterung für das weibliche Geschlecht. Gleich ob menschlich oder von seinem
eigenen Volk. Drachen waren bei der Partnerwahl keine Rassisten, sie nahmen
jede Frau, mit der sie sich fortpflanzen konnten.
„Du glaubst also, mich
gerufen zu haben?“, fragte der Drache nach.
„Ich alleine trage die
Schuld, auch wenn ich es nicht wollte. Ich wollte Euch nicht rufen, ich wollte
ihn nur nicht heiraten“, gestand Anika.
„Mich? Lywfryn?“, meinte
Drachen und blinzelte kurz. „Du kleines Ding willst mich gerufen haben?“
„Ja?“, erwiderte das
gefesselte Mädchen etwas unsicher. „Ich … nicht?“
„Ich bin hier
hergekommen, weil ich einem alten Feind auf der Spur bin, Kleines. Nicht weil
ich Hunger auf eine halb verhungerte Jungfrau habe, die man mir zusammen mit
vergiftetem Honigwein anbieten will. Haltet ihr mich wirklich für so dumm?“
Er schlug mit der Kralle
auf den Becher und der Inhalt ergoss sich über den mit Moos bewachsenen Boden.
In seiner Stimme schwang Ärger, aber auch etwas Neugier. Anika war jedoch zu
verstört, um diesen Unterschied zu bemerken.
„Entschuldigung“, meinte
das Mädchen zu dem Drachen. Dass die Dorfbewohner den Drachen vergiften
wollten, daran hatte sie nicht gedacht. Sie war froh, dass man ihr keine letzte
Mahlzeit zugestanden hatte, denn sonst wäre sie vermutlich auch vergiftet
worden. Vermutlich hatten die Menschen nur darauf verzichtet, weil sie
fürchteten, das Gift könnte vor dem Eintreffen des Drachen seine Wirkung
entfalten. „Sie haben nur Angst vor Euch.“
Der Drache überlegte
kurz. Man hatte ihm schon öfter eine Jungfrau geopfert, doch diese war
irgendwie anders. Besonders. Vielleicht lohnte es sich ja, mit ihr ein paar
Worte zu wechseln, bevor er sie als kleinen Leckerbissen vernaschte. So hob er
eine Kralle und hielt die Spitze unter das Kinn des Mädchens, wobei er ihren
Kopf anhob.
„Und du? Hast du auch
Angst?“
„Ein wenig“, gestand
Anika und untertrieb damit gewaltig. Trotzdem. Die Panik, die sie anfänglich
gespürt hatte, wich. Sie spürte den heißen Atem des Drachens auf ihrer Haut. Es
war seltsam. Seine Wärme fühlte sich gut an, auch wenn er immer noch eine
monströse Bestie war.
„Vor mir?“, fragte der
Drache, der sich selbst Lywfryn nannte. Anika zwang sich, ihn genauer
anzusehen, die blauen Augen blickten in seine, die größer waren wie ihre Faust.
Er war ein gewaltiges Untier. Seine dunklen Schuppen verliehen ihm eine
mysteriöse Aura. Sie überlegte fieberhaft, was sie dem riesen Wesen sagen
sollten, dessen Klaue so lang war wie ihr Unterarm und mit einem leichten Druck
ihre Kehle durchstoßen könnte.
„Ja, auch“, flüsterte sie
fast tonlos.
„Vielleicht hast du auch
allen Grund dazu“, meinte Lywfryn. „Du hast einen Geruch an dir, den ich schon
sehr lange nicht mehr gerochen habe. Sag mir, Mädchen, was ist passiert? Erzähl
mir alles und ich werde dir vielleicht eine Wahl lassen, die ich noch keiner
Jungfrau in meinen Händen gelassen habe.“
***
„Beeilt euch, der Drache
darf uns nicht entkommen“, rief der Anführer der kleinen Reiterschar.
Ritter Georg und seine
Krieger ritten im gestreckten Galopp über das Feld. Er und seine Gefolgsmänner
würden die Bestie töten und ewigen Ruhm erlangen. Sie wussten, wie sie Drachen
zu bekämpfen hatten. Sie würden die Bestie in ihrer Höhle stellen. Wenn er
gerade eine Jungfrau verspeist hatte, würde er dort schlafen.
„Wir werden den Drachen
schon kriegen. Eine Kreatur der Hölle darf nicht weiterleben. Es ist unsere
heilige Pflicht dieses Monster zu vernichten. Gott ist mit uns“, erklärte
Johannes, der sichtlich Mühe hatte, sich bei dem Tempo auf dem Pferd zu halten.
Der Priester begleitete
den Tross, denn er sollte die Heldentaten des künftigen Häuptlings aufzeichnen.
Sein Name als Drachentöter war schon bekannt, doch dieser Sieg würde ihm einen
Platz unter den Mächtigen des Landes bereiten. Er würde nicht nur Häuptling
sein. Nein, die wilden Stämme, die sich gerade erst in den Schoß der heiligen
Mutter Kirche begeben hatten, würden sich ihm anschließen, wenn sie von seinem
Heldenmut erfuhren. Dann, wenn dieses Werk vollbracht war, würde man ihn
schließlich sogar zum König wählen.
„Gott ist mit mir“,
murmelte Georg.
Selbstsicheres Lächeln
spielte auf seinen Lippen. Alles entwickelte sich noch besser als geplant. Er
bedauerte nur, dass er Anika niemals in sein Lager gezerrt hatte. Das Mädchen
von altem Blut hätte ihm bestimmt viel Freude bereitet. Georgs Ziel war es
gewesen, sie zu heiraten und das Erbe ihres Vaters anzutreten. Der alte
Häuptling hatte sich jedoch zu Lebzeiten geweigert, ihm, dem Helden und
Drachentöter, sein Kind zur Braut zu geben. So musste der Ritter zu einer List
greifen.
Er hatte alles genau
geplant. Den Tod ihres Vaters, der vom Priester einen Krug mit vergifteten Wein
erhalten hatte. Dann die Verlobung und schließlich ihre Ehe. Der Drache aber
hatte alles verändert. Er war ganz anders als die Bestie, die er vor Jahren in
einem fernen Land getötet hatte.
Damals war es ein
leichtes Spiel, in die Höhle einzudringen und das Tier zwischen den Eiern zu
erledigen. Er hatte damals gedacht, die ganze Drachenbrut erledigt zu haben.
Doch offenbar hatte er sich geirrt. Wie sehr er sich geirrt hatte, wusste Georg
aber nicht und würde es nie erfahren.
Lywfryn stieß direkt aus
dem Nebel auf die Gruppe zu. Sein feuriger Atem blitzte auf, noch bevor einer
der Männer das schützende Schild erheben konnte. Das Drachenfeuer umhüllte ihre
Körper und verwandelte diese binnen eines Atemzugs in lebendige Fackeln. Unter
grausamen Schmerzen taumelten die Menschen über die versengte Wiese. Ohne
Chance endete das Leben von Georg und seinen Kriegern auf einem einsamen Feld.
Die geflügelte Bestie
landete neben den Überresten von Ritter Georg. Mit einer Klaue fischte er aus
den Überresten ein metallisches Amulett heraus, welches wie durch ein Wunder
den Höllenatem des Drachen überstanden hatte.
„Man sieht sich immer
zwei Mal, Drachentöter“, lachte Lywfryn. Der Drache hatte genug Geschichten von
Barden gehört, um auf eine lange Ansprache vor dem eigentlichen Tötungsakt zu
verzichten. Dies gab den sogenannten Helden der Menschen nur unnötig Zeit, um
vielleicht doch noch einen Ausweg zu finden. Lywfryn bedauerte lediglich, dass
er auch die Pferde der Männer töten musste. Die Tiere hatten besseres verdient.
Der Drache erhob sich
erneut in die Luft und ließ die verkohlten Überreste zurück. Ihre Knochen waren
zu Asche verbrannt und von Regen und Wind über das Land verstreut. Nur die
Legende vom Drachentöter Georg blieb erhalten. Eine Legende, die nicht viel mit
der Wahrheit zu tun hatte. Aber war es so nicht immer, wenn Drachen im Spiel
waren?
***
Immer noch in Ketten
wartete Anika auf Lywfryns Rückkehr. Sie wusste nicht, was der Drache vorhatte,
denn für das mächtige Wesen war es nicht von Bedeutung, seine Pläne mit einer
Sterblichen zu teilen, die er kaum kannte. Sie wusste nicht, ob ihre Beichte
sein Herz erwärmt hatte und er sie verschonen würde oder ob er nur etwas noch
Grausameres mit ihr plante.
Das Warten machte sie
fast verrückt, denn die Sonne hatte die Nebelschwaden verdrängt. Hatte sie in
der Nacht gefroren, so schwitzte sie nun in der heißen Mittagshitze. Ihr weißes
Kleid, welches sowieso nur noch aus Fetzen bestand, klebte an ihrer Haut und
betonte so unfreiwillig ihre zierliche Erscheinung. Sie hatte Durst und hätte
in diesem Moment wohl alles für einen Schluck klares Wasser getan. Die Ironie
dabei war, dass nur wenige Meter von Anika entfernt eine frische Quelle
sprudelte, die sie jedoch nicht erreichen konnte.
Was, wenn er nicht
wiederkam, überlegte das Mädchen. Würden die Dorfbewohner kommen und sie los
machen. Oder vielleicht sogar Georg? Ein Wiedersehen mit dem Ritter war für das
Mädchen Schrecken und Hoffnung zugleich. Sie war nicht dumm. Ein Drache war das
gefürchtetste Monster in ihrer Welt, auch wenn kaum jemand diese Kreaturen je
gesehen hatte. Zumindest niemand, der davon berichten konnte.
Sie glaube nicht wirklich
daran, dass Lywfryn ihr Leben schonen würde, aber vielleicht schenkte er ihr
eine Form von Erlösung. Sie hatte kein Leben mehr. Das Dorf hatte sie verbannt.
Man hatte sie dem Opfertod preisgegeben. Niemand würde sie zurückhaben wollen.
Und Georg? Er war ein Mann, dem sie tief in ihrem Herzen noch weniger traute
als dem Drachen. Denn sie spürte, dass der Ritter des Heiligen Ordens ein
dunkles Geheimnis hatte, welches zu den Abgründen menschlichen Verhaltens führte.
Kräftiger Flügelschlag
riss das Mädchen aus ihren Gedanken. Über den Baumwipfeln erhob sich plötzlich
die beängstigende und zugleich auch faszinierende Silhouette von Lywfryn. Der
Drache war zurückgekehrt. Ein seltsam befreiendes Gefühl machte sich in Anika
breit, die den gewaltigen Körper auf sich zukommen sah.
„Ihr seid zurückgekehrt“,
stieß sie in einem Laut der Erleichterung aus.
„Hattest du mich etwa
vermisst“, fragte der Lywfryn, den die Reaktion der Jungfrau überraschte.
Anika blickte den Drachen
mit einer Mischung aus Hoffnung und Verzweiflung an. Der Durst nagte an ihr und
die Angst in ihr schien sich über die endlosen Stunden aufgebraucht zu haben.
Es gab nichts mehr, wovor das Mädchen Angst haben musste. Die Menschen, ihr
Volk hatten ihr bereits alles genommen. Der Tod würde nur noch der
Schlussstrich dieses Martyriums sein.
„Ich werde lieber
gefressen als zu verdursten“, meinte Anika nun etwas vorlaut, denn die
Häuptlingstochter hatte das Temperament ihres Vaters geerbt.
Lywfryn grinste, sofern
man dieses Mienenspiel bei einem Drachen als solches erkennen konnte. Wieder
war er direkt vor das an den Opferfelsen gekettete Mädchen getreten. Der Duft
des Ritters war inzwischen kaum noch wahrnehmbar. Dafür hatte sich der Duft
ihrer heranreifenden Weiblichkeit deutlich ausgebreitet. Seine Schnauze näherte
sich ihrem Kopf. Seine Nüstern sogen ihren Geruch auf. Sie roch gut. Sehr gut
sogar. Nur eine Kleinigkeit störte ihn.
Der Drache nahm seine
vordere Klaue und näherte sich Anikas Körper ganz langsam. Das Mädchen mit den
tiefblauen Augen schloss diese. Ihr Herz schlug schneller. Gleich war es
soweit. Gleich würde er sie in Stücke reißen, dachte Anika. Ihr Atem
beschleunigte sich. Deutlich hob und senkte sich ihr Brustkorb und bewegte
damit die zarten Brüste der Jungfrau.
Plötzlich spürte sie
seine Berührung. Die Kralle glitt über ihre Brust. Mit einem Mal kratzte die
Spitze über ihre Haut. Sie wanderte tiefer und zerriss dabei ihr Kleid. Anika
stand nun vollkommen nackt an den Felsen gebunden. Sie drehte ihren Kopf weg
und offenbarte ihm so ihre ungeschützte Kehle.
Der Drache, dessen
gewaltige Zähne jedoch leicht ausreichten, um sie mit einem Biss zu zermalmen,
dachte in diesem Moment nicht daran, dies zu tun. Statt sie zu verschlingen,
wie Anika es erwartet hatte, leckte er mit seiner großen Zunge über ihre Brüste
hinauf bis zu ihrem Hals. Die Zungenspitze war dabei so groß wie die Hand eines
Mannes und ihre Kraft konnte der Drache ebenso dosiert nutzen.
Ein Schauer durchfuhr
sie. Anika verstand nicht, was vor sich ging. Verwirrt öffnete sie die Augen,
als die Zungenspitze erneut über ihren Körper wanderte und dabei ihre Brüste
umspielte, wodurch die Knospen sich ganz automatisch verhärteten.
„Was? Was tut Ihr da?“,
keuchte das Mädchen verwirrt, während die Zunge langsam tiefer wanderte und
zwischen ihre Schenkel glitt. Die Kraft des Drachen ließ ihr keine Wahl und so
öffnete sie sich seinem Drängen. Geschickt wanderte er über den leichten,
blonden Flaum der Häuptlingstochter und genoss den Geschmack ihrer
jungfräulichen Scham. Ein leises Wimmern war nun alles, was Anika noch von sich
gab, während sie an den Kettengliedern riss, die ihre Hände an den Drachenstein
banden.
„Ich koste von dir, meine
kleine Jungfrau“, flüsterte der Drache.
„Nein, aber …“, stammelte
Anika, die auf einmal von einem Schauer seltsamer Gefühle durchflutet wurde,
die ihren Unterleib durchströmten.
„Dachtest du etwa, ich
würde dich mit einem Bissen verschlingen?“, fragte der Drache. Sein heißer Atem
streifte über die nackte Haut des Mädchens, während er sie weiter mit der Zunge
leckte. Rasch bildete sich süßer Nektar zwischen ihren Schenkeln. Ihr
fruchtbarer Körper reagierte instinktiv auf die animalischen Verlockungen der
Bestie.
„Ja, nein, ich weiß es
nicht“, stöhnte die sichtlich verwirrte Jungfrau.
Der Drache ließ sich von
ihrem Zögern nicht beirren. Ihr Körper zitterte und bebte. Die ehemalige Braut
seines Erzfeindes war ihm nun ganz ausgeliefert. Nicht nur physisch, nein, seine
zärtlich dominante Art ließ auch ihren inneren Widerstand brechen. Sie wusste
nicht, wie sie auf die Gefühle reagieren sollte, die auf einmal ihren Körper
durchströmten. Sie wagte es nicht, den Drachen zu verärgern, und hatte keine
Möglichkeit sich seiner Gier zu entziehen.
Ihr kräftiger Atem passte
sich nun den Takt seiner Zungenschläge an, die sich gegen ihre Vulva stemmten.
Die Spitze seines Organs öffnete die Schamlippen des Mädchens, wie das das
erste Sonnenlicht die Blüte. Ein kehliges Knurren war zu hören, denn Lywfryn
genoss den Geschmack des jungen Fleisches, welches ihm mit jedem Herzeschlag
mehr zugetan war.
„Gefällt es dir?“, fragte
der Drache sein hilfloses Opfer.
„Ja“, stöhnte diese
benommen von einem mächtigen Gefühl, welches sie bis dahin noch nie erfahren
hatte. Lust. Lust gehörte zu den Sünden, über die der Priester in der Messe
gesprochen hatte. Lust gehörte zu den verbotenen Dingen, an die eine Frau nicht
einmal denken sollte. Anika befand sich längst jenseits jeder Moral. Das Mädchen
dachte nicht mehr nach, dachte nicht einmal mehr an den Durst, der sie vor
kurzen noch gequält hatte. Nur die Befriedigung ihrer eigenen Leidenschaften
zählte noch für sie. Sie trieb es mit dem Tier des Teufels und wurde selbst zu
einem. So würde es ihr der Priester vermutlich einreden. Doch Anika war es
gleichgültig, was andere nun noch über sie dachten. Willig gab sie sich dem
großen Drachen hin.
Lywfryn machte weiter.
Der Drache leckte die Spalte seiner neuen Gespielin und trieb sie damit immer
näher an den Gipfel weiblicher Erregung. Die Zunge rieb dabei über die
Innenseite ihrer Schenkel und das kleine Poloch. Anikas Sinne brachen zu einem
wilden Tanz auf. Benebelt von seiner Magie des Augenblicks, trübten sich ihre
Sinne. Ihr erschöpfter Körper konnte den Wirbelsturm an Eindrücken nicht mehr
verarbeiten, mit denen er konfrontiert wurde.
Plötzlich, ohne
Vorwahrung, brach es aus ihr heraus. Ein wilder, ungehemmter Urlaut, einem
Todesschrei nicht unähnlich, entwich der Kehle der Jungfrau. Wild bäumte sich
ihr Körper in den Ketten auf, als sie, an den Opferstein gepresst, ihren ersten
Orgasmus durchlebte. Anika wurde schwarz vor Augen. Erschöpft sank sie für
einen Moment in den sicheren Halt ihrer Ketten.
***
Entfernt hörte eine alte
Frau die Laute des Mädchens und bekreuzigte sich. Sie war eine wackere Christin
und war in der Nähe geblieben, um sicher zu gehen, dass niemand der
Verurteilten zu Hilfe kam. Sie war es auch, die Anika an den Priester verraten
hatte. Als sie den Schrei des Mädchens und das laute Knurren des Drachen hörte,
spielte sich vor ihrem geistigen Auge das blutige Ende des Heidenmädchens ab.
Regina fühlte eine innere
Befriedigung. Gerne hätte sie nachgesehen, was der Drache von der Jungfrau
übrig gelassen hatte, doch ihre Furcht war zu groß. Jetzt, wo das Mädchen weg
war, würde sie ruhigen Gewissens in das Dorf zurück.
***
„Wie heißt du?“, fragte
die Stimme aus der Ferne.
„Ani … Anika“, stöhnte
das Mädchen, immer noch benommen.
„Anika“, wiederholte die
Stimme. „Anika. Ich werde dich jetzt vor eine Wahl stellen, die man nur einmal
im Leben hat.“
Sie öffnete ihre blauen
Augen und blickte auf die Opferschale, die der Drache zuvor geleert hatte. Mit
scheinbarer Leichtigkeit hielt er sie in seiner gewaltigen Klaue, die mehr als
drei Mal so groß war. Ein roter Saft füllte den Boden des Gefäßes, welches
einst giftigen Honigwein enthielt.
„Trink und ich werde
deine Fesseln abstreifen, die dich an den Felsen und dein altes Leben binden“,
verkündete der Drachen. „Dies ist mein Blut, das Blut eines Drachen, welches
deinen neuen Lebensbund besiegeln wird.“
Anika war gar nicht
versucht nach der Alternative zu fragen. Ohne Zögern beugte sie sich nach
vorne, forderte mit ihren Lippen nach der Schale, die er ihr anbot. Sie trank
sein Blut und besiegelte den Bund mit ihm, ohne auch nur einmal an ihre
Vergangenheit zu denken. Es war ein simpler Impuls. Doch sie folgte ihm. Willig
trank sie auch den letzten Tropfen, ohne sich über den seltsam, bitteren
Geschmack zu beschweren.
Sein Blut war nicht süß,
doch spürte sie die Kraft, die in ihm wohnte. Sie fühlte sich gerauscht von dem
Trank des Drachen. Benebelt und zugleich befreit. Ein Rauschen füllte ihren
Kopf, unterdrückte alles, was sonst noch da war. Ihr Körper löste sich von dem
Felsen, ohne dass das Zerbrechen des Eisens zu hören, als er ihre Ketten
sprengte. Er nahm sie behutsam in seine Klaue auf und setzte ihren Leib auf
seine mächtigen Schultern.
Der Drache breitete seine
mächtigen Schwingen aus. Mit dem Mädchen auf seinem Rücken hob Lywfryn ab und
stieg hinauf in den blauen Himmel. Sein dunkler Körper zeichnete sich deutlich
gegen die Sonne ab, als er über das Dorf flog, in dem das Mädchen einst geboren
wurde. Noch einmal spie er Feuer aus und tief unter ihm hörte man die Schreie
der Menschen, die in Panik um ihr Leben rannten. Dann drehte er nach Süden ab
und flog in ein neues Land.
Anika spürte den frischen
Wind, der durch ihr blondes Haar streifte. Sah den Himmel und den Horizont, wie
er sich, so fern und doch so nah, vor ihren Augen bewegte. Sie wusste nicht, wo
sie war, sie wusste nicht, was der Drache nun mit ihr vorhatte. Anika spürte
nur diese unendliche Freiheit. Sie flog nicht nur auf dem Drachenrücken, nein,
sie schwebte in neue Sphären einer Welt, von der die meisten Menschen überhaupt
nichts wussten.
***
Sie landeten an einem See
hoch oben in den Bergen. Auf den Gipfeln lag Schnee, doch Anika fror nicht. Das
Drachenblut wärmte und schützte sie. Die Magie des Drachen wohnte nun auch in
ihr. In den Legenden hieß es, dass der Körper unverwundbar wird, wenn man in
Drachenblut badet. Doch was passierte, wenn man davon trank?
Schüchtern,doch voller
Lebenskraft, blickte Anika zu dem Drachen, der sich hinlegte und ihr so half,
von seinem Rücken zu steigen. Ihre nackten Füße berührten den Kiesboden, immer
noch konnte sie ihren Blick nicht von der gewaltigen Masse, des der Legende
entsprungenen Fabelwesens nehmen. Lywfryn war nicht nur ein Drache, nein er war
ein Drachenlord, ein Fürst der Drachen, alt und mächtig. An mehreren Stellen
erkannte Anika Scharten in seinen Schuppen. An diesen Stellen gingen die schwarzen Platten in einen
dunkelroten Farbton über. Offenbar hatte er an diesen Stellen einmal eine
Verletzung erlitten und dies war eine Art von Narben auf seiner mythischen Haut.
Anika warte ab. Sie wagte
es nicht, das Wort an ihn zur richten. Er hatte ihr ein neues Leben geben und
das Mädchen wollte es nicht durch eine Unachtsamkeit verspielen. Sie war sich
sicher, dass Lywfryn keine Skrupel haben würde, sie zu töten. Zu unbedeutend
war ein einzelner Mensch im Leben eines Drachen.
Der Drache drehte sich zu
dem Mädchen um und betrachte sie erneut. Seine Augen schienen nicht nur ihren
zarten Leib zu mustern, nein, er blickte tiefer. Tiefer als ein Mensch jemals
sehn konnte. Sie erstarrte. Anika fühlte sich nur körperlich nackt. Konnte er
ihre Gedanken lesen? Sie spürte, dass er es tat. Das Mädchen fühlte es in ihrem
Bewusstsein, welches durch sein Blut erweitert war.
„Ja, ich bin in dir“,
flüsterte eine Stimme in ihrem Kopf. „Das Band des Drachenbluts verbindet uns,
meine kleine Gefährtin.“
Seine vordere Krallenhand
legte sich um sie und hob ihren Körper mit spielerischer Leichtigkeit an. Ein
Schauer lief ihr über den Rücken. Seine Kraft durchflutete sie und auf seltsame
Weise fühlte sie etwas zwischen ihren Schenkeln. Ein Kribbeln, welches sie dann
das Ereignis am Drachenfelsen erinnerte, als er das hilflose Mädchen mit seiner
Zunge zum Orgasmus geführt hatte. Anika keuchte leicht auf, als er sie näher an
sich heranführte und sein heißer Atem über ihren entblößten Leib streifte.
„Was habt Ihr vor?“,
fragte sie ihn in Gedanken, denn ihr Mund blieb geschlossen. Seine Zunge jedoch
tastete erneut nach ihrem Körper.
„Ich werde dich zur Frau
machen, Anika.“
Sein Geschmackssinn
berührte ihre zarten Knospen. Er leckte darüber und augenblicklich versteiften
diese sich unter seiner Berührung. Eine Welle aus Energie fuhr durch ihren
Körper und Anika bekam augenblicklich eine Gänsehaut.
„Dein Körper ist bereit“,
sprach die Stimme in ihr. Er wanderte tiefer und berührte ihren flachen Bauch.
Er leckte über Anikas Vulva und jagte einen Zyklon aus Erregung durch den Leib
der Jungfrau. „Dein Zyklus steht richtig.“
Anika rang nach Luft. Sie
öffnete ihre Schenkel für seine Berührung, ohne sich weitere Gedanken zu
machen. Das Mädchen hatte nicht nur die Erde unter den Füßen verloren. Nein,
sie hatte auch die Bodenhaftung für ihre Gefühle verloren. Lywfryn verstand es,
ihren Körper vorbereiten. Er ließ sie aufstöhnen, ließ sie ihre Schenkel willig
öffnen, ohne sich über seine Worte weitere Gedanken zu machen. Sie wollte es.
Anika wollte, dass er weiter machte. Weiter mit was auch immer.
Der Drache setzte sich
aufrecht hin und riss das Mädchen dabei in die Höhe. Anikas Kopf wurde in den
Nacken gepresst und das Blut schoss ihr in das Hirn. Es war ein
unbeschreiblicher Rausch, der sie mit einem Mal durchflutete. Ein lautes,
erleichtertes Seufzen entwich ihrer Kehle, als sie den Mund weit öffnete.
Völlig losgelöst von den
Fesseln der Vergangenheit gab sich Anika den euphorischen Gefühlen hin, die sie
in Besitz nahmen. Sie schwebte förmlich und als er sie wieder aufrichtete,
glänzten ihre Augen verklärt. Es war ein inneres Licht, welches aus ihr heraus
zu strömen schien. Alte Magie, die sich tief in ihr manifestiert hatte. Für
einen Moment waren sie sich gegenüber. Drache und Jungfrau. Sie sahen sich an
und ihre Blicke schienen einander zu verzehren. Sie teilten nicht nur Gedanken,
sondern auch das gegenseitige Verlangen aufeinander.
„Wir werden uns jetzt
vereinen, Anika“, flüsterte die Stimme in ihrem Kopf. „Bist du bereit?“
Sie war es, musste dazu
nichts sagen, denn der Drache konnte in ihr lesen wie in einem offenen Buch,
wenn sie ihm so nahe war.
Langsam ließ er den
Körper der Jungfrau hinab. Ihr blondes Haar fiel locker über ihre Schultern.
Erwartungsvoll sah Anika zu dem Drachen auf, während sich ihr Unterleib hinab
senkte und schließlich die Drachenlanze berührte, die sich zwischen der zähen
Drachenhaut hervorgeschoben hatte.
Die Spitze streifte ihren
unberührten Eingang, der jedoch schon in vorfeuchtem Verlangen bebte. Begierde
funkelte in den Augen der mächtigen Bestie, die nun endlich nehmen wollte, was
ihr längst gehörte. Instinktiv öffnete das Mädchen ihre Schenkel um ihm, dem
Drachenlord, besseren Zugang zu ihrer Pforte zu schenken.
Lywfryn ließ die Jungfrau
hinab. Ganz vorsichtig öffnete er sie, ohne jedoch gleich in sie einzutauchen.
Die Magie der Drachen gewährte ihren Körpern die Fähigkeit, sich aneinander
anzupassen. Ihr Nektar schmierte den Pfahl, während die Spitze ihre
geschwollenen Schamlippen auseinander drückte. Die letzten Sonnenstrahlen
wanderten über den Körper des Mädchens und ließen den feuchten Flaum an ihrer
Vulva glänzen. Anika stöhnte vor Verlangen und auch der Drachen raunte seine
Lust durch das Tal.
Im Westen versank die
Sonne hinter den verschneiten Berggipfeln. Der Tag ging zu Ende. Es war der
Tag, an dem die Jungfrau geopfert werden sollte. Es war der Tag an dem Anikas
altes Leben endete. Es war der Tag, an dem sie die Braut des Drachen wurde.
Mit einem Mal stieß
Lywfryn zu und machte Anika zur Frau. Ein lauter, heller Schrei entwich ihrer
Kehle. Die Drachenlanze war in ihr und presste die Luft aus ihren Lungen. Sie spürte
Schmerz und zugleich eine unendlich große Erregung, als ihre enge Öffnung von
dem Tier ausgefüllt wurde, dem sie sich hingab. Nein, kein Tier, eine Bestie,
ein Mann, ihr Mann, für den sie bestimmt war. Sie hechelte, hatte Mühe nicht
das Bewusstsein zu verlieren. Es war nicht der Schmerz, der sie überwältigte.
Es war diese unglaubliche Fülle, die sie in sich spürte. Pure Lust, denn die
Gefühle des Drachen verschmolzen mit den ihren. Sie fühlte seine Leidenschaft
und die ihre.
Gemeinsam durchlebten sie
einen ersten Höhepunkt ihrer pulsierenden Grotte. Für einen Moment wurde ihr
schwarz vor Augen. Nur langsam fand Anikas Bewusstsein zurück. Er war immer
noch in ihr. Der Drache ließ ihr Zeit sich an sein Geschlecht zu gewöhnen.
Langsam kehrte ihr Verstand zurück, doch hatte sich dieser gewandelt. Ihre
Sinne waren geschärft. Sie roch seine männliche Aura, schnupperte den Duft
ihrer eigenen Lust. Der Geruch des Blutes, den ihre entjungferte Höhle von sich
gab. All das machte sie erneut geil. Sie wollte mehr. Denn mit einem Mal schien
es wie eine Sucht zu sein. Sie wollte ihn spüren. Wollte alles erleben, was es
mit dem Drachen zu durchleben gab.
Lywfryn lächelte. Er gab
ihr nun den Takt vor. Geführt von seiner Klaue ritt sie auf seiner animalischen
Männlichkeit. Speer der Lust, der sie aufspießte und ihren Körper von einem
euphorischen Moment zum nächsten trug. Keine Angst, nur Sicherheit,
Geborgenheit, Geilheit und ein neues Gefühl, welches sie irgendwann einmal
Liebe nennen würde.
Das Mädchen trieb auf einer
Welle der Leidenschaft. Auf und ab bewegte sich ihr zierlicher Körper vor dem
gewaltigen Leib des Drachen. Er füllte und befriedigte sie, ohne jedoch die
unstillbare Gier nach mehr zu sättigen. Einer Gier nach der Essenz des Lebens,
die ihr Körper brauchte, um vollständig zu sein.
Das Stöhnen und Keuchen
des Mädchens vermischte sich mit dem Schnauben und Knurren des Drachen.
Speichel tropfte aus ihrem Mundwinkel, während der Sabber aus Lywfryns Maul
floss. Beide bewegten sich in vollkommener Ekstase, die sich schließlich dem
unvermeidlichen Finale entgegensehnte.
Der Drache riss sein
Haupt zurück, reckte sich hinauf in den Himmel und mit einem Mal stieß ein
Schwall aus Feuer in das Abendrot. Eine Woge aus Hitze füllte Anikas Leib. Es
war jedoch nicht das Feuer, sondern das pulsierenden Glied zwischen ihren
Schenkeln, welches sie letztlich mit dem ersehnten Lebenssaft füllte. Ein
helles Licht strahlte aus ihr heraus, als der Saft sich in ihren fruchtbaren
Leib ergoss und sich mit dem kleinen Lebenskorn in ihrem Bauch vereinte. Dies
war kein normaler Höhepunkt. Das Mädchen durchlebte den ultimativen Höhepunkt
ihres Lebens. Nicht den letzten, doch den ersten vollkommenen, den sie
gemeinsam mit ihrem Drachen feierte.
Erschöpft sank sie
zusammen, nur gehalten von der Drachenklaue, die sie immer noch umschloss. Das
Licht in ihrem Unterleib wurde schwächer und Anika schloss die Augen. Ihr
Körper hatte alles gegeben und alles bekommen. Nun forderte er seinen Tribut.
Ihre Muskeln wurden schlaff und ihr Geist entschwand. Sie sank in einen Traum,
aus dem sie erst am nächsten Morgen erwachen würde. Einen Traum, den sie
begonnen hatte, an der Seite von Lywfryn zu leben.
***
Anika streichelte über
ihren runden Leib. Ihr Bauch hatte deutlich an Fülle zugenommen, denn neues
Leben wuchs in ihr heran. Ihre Augen funkelten wie der Ozean, über den sie auf
Lywfryns Rücken geflogen war. Sie liebte es, eng an ihn geschmiegt über den
Himmel zu fliegen. Es war ein Gefühl unendlicher Freiheit. Seine mächtigen
Schwingen unter sich, während die Welt an ihr vorbei zog.
Sie blickte sich um. Dies
war der Hort des Drachen, wo er seine wertvollsten Schätze aufbewahrte. Gold,
Silber und Seide waren jedoch nur die Zierde seines wahren Schatzes. Anika, die
inzwischen zu einer jungen Frau gereift war, saß zwischen den Juwelen seines
Horts. Anika selbst trug das Amulett, das Lywfryn ihr geschenkt hatte. Durch
dieses Amulett war auch sie zu einem Teil der Drachengemeinschaft geworden. Sie
gehörte jetzt ihm.
Mit einem Lächeln auf den
Lippen blickte sie hinab auf die Eier, die so groß waren wie ein neugeborenes
Kind. Sie waren von einer Schicht aus Schuppen umgeben, die sie schützten, bis
ihre Zeit reif war. Die Häuptlingstochter hatte jedem der Dracheneier Namen
gegeben, denn sie waren ihre Kinder.
Unter Schmerzen hatte sie
die Eier aus ihrem Leib gepresst. Sie waren die Brut des Drachen, die er mit
ihr gezeugt hatte. Anika hütete sie, während sie auf Lywfryn wartete. Manchmal
fragte sie sich, ob sie das Schlüpfen der Eier erleben würde. Lywfryn hatte ihr
erklärt, dass Drachenwelpen Jahrhunderte und Jahrtausende in ihren sicheren
Hüllen warten konnten. Sie überdauerten Zeitalter und schlüpften, wenn ihre
Zeit reif war, wenn die Welt neue Drachen brauchte.
Anika bedauerte dies ein
wenig. Gerne hätte sie mit ihren Kindern gespielt, wenn sie auf Lywfryn
wartete. Der Drache ließ sie oft für Tage allein, doch wenn er wiederkam, war
die Freude in ihrem Herzen dafür um so größer. Er war ihr Herr und ihr
Gebieter. Er war ihr Gemahl und ihr Freund. Er war ihr Leben und sie wusste,
dass sie ihres jederzeit für den Drachen und ihre gemeinsamen Kinder opfern
würde. Trotzdem, manchmal fühlte sie sich einsam.
Ein Windstoß fuhr ihr
durchs Haar. Sie hörte das Schlagen der kräftigen Drachenflügel. Dann scharrten
Krallen über den Felsen und Anika schaute freudig auf. In ein
halbdurchsichtiges Gewand aus blauer Seide gehüllt, eilte die blonde Frau in
Richtung des Höhlenausgangs. Ihr Drache war wieder da.
Klasse, Krystan.....hast dich mal wieder selbst übertroffen..
AntwortenLöschenDie wundervolle gabe,welche du besitzt,ist die vereinigung von märchenhafter erzählweise und erotischem inalt.damit,lieber krystan,erreichst du herz und verstand und dies sicherlich nicht nur bei mir.dankeschön
AntwortenLöschenFreut mich, das es euch gefällt.
LöschenKlasse Geschichte.
AntwortenLöschenEines deiner besten Geschichten welche ich bisher von dir gelesen habe.
AntwortenLöschendanke:)
Löschenwahnsinns Geschichte....super erotisch und perfektes Kopfkino
AntwortenLöschenWirklich tolle Fantasie für den Kopf!
AntwortenLöschenSeid World of Warcraft mag ich ja die Idee, dass sich Drachen in eine beliebige andere Spezies verwandeln können nicht und daher gefallen mir deine Geschichten in denen ein Drache ist seiner "vernünftigen" Form Geschlechtsverkehr mit einem Mädchen hat, egal ob wie in dieser Freiwillig oder wie in deiner Älteren mit dem Bauernmädchen sich gewaltsam nimmt was er will.
AntwortenLöschenDanke. Es ist auch in der Tat leichter einen Drachen als Menschen mit drachischen Zügen beim Sex zu beschreiben. In den meisten Geschichten wird es so gemacht. Aber ich finde dies nimmt viel von dem Reiz der Kreatur. Ich denke beide Wege gehen. Ich wollte Lywfryn als richtigen Drachen aufbauen, und vielleicht werde ich ja wieder mal eine Geschichte mit ihm schreiben.
LöschenIch muss ja sagen, dass mir die Beschreibung der Dracheneier gefallen hat, mal was außergewöhnliches. Bisher kenne ich Dracheneier, einfach nur als eine Art "Fantasy-Dino-Ei", dass die Eier einen eigenen Schuppenpanzer haben, dass finde ich sehr genial.
AntwortenLöschenNur eine Sache, ich finde das sich die Drachen bei dir einfach mit zu wenig zufrieden geben. Damit meine ich weniger den Sex, sondern das es nur eine Frau ist. Wie wäre es, wenn der Drache in deiner nächsten Geschichte dieser Art knackige Zwillingsschwestern entjungfern würde? Oder mehre Drachen ein Amazonendorf überfallen und die Amazonen durchnehmen? Oder zwei Drachen und ein Mädchen?
Ich muss gestehen, so sehr ich den Reiz verstehe, der dich da durchflutet, werde ich wohl die von dir gewünschte "Drachenorgie" wohl eher nicht schreiben.
LöschenSicher kenn ich entsprechende Hentai/3D Pornos, die dies zum Thema haben, aber ich muss gestehen, dass sie mir dann zu viel Porno und zu wenig Inhalt hätten.
Vielleicht werde ich mal so eine Geschichte mit einem Alien schreiben, aber Drachen sind für mich charakterlich zu Intensive Charaktere, als dass ich sie einfach so verheizen würde.
Ich kann aber deinen Einwand verstehen. Nach dem ich gemerkt habe, schlecht die Geschichte bei Sevac ankam(was Kommentare und Leserzahl angeht), ist mir bewusst, dass diese Geschichte die sexuellen Erwartungen der Mehrzahl nicht erfüllt.
AntwortenLöschenSorry Krystan, aber wer bei sevac nen großen Wurf erwartet, wird schon seit langem enttäuscht. Ich kenne das Portal schon einige Jahre und seit gut 2 Jahren dümpelt es so vor sich hin. Gute Autoren verlassen es und die Qualität sowie die Quantiät der Geschichten sinkt ziemlich.
LöschenDie Geschichte ist toll geschrieben und lässt im Kopf einen richtigen kleinen Film entstehen. Mehr "Porno" würde die Qualtität der Geschichte schmälern und zur Wichsvorlage verkommen lassen.
Gruß
M2C
Da hast du nicht unrecht.
LöschenIch versuch mit meinen Geschichten immer einen Spagat zwischen beiden Welten. Manche kürze sind mehr Porno und die längeren sind eben mehr Geschichte für die, die wirklich lesen wollen :)
Mal nachdenken. Drachen, Orks, Werwölfe, Oger, Elfen und Dämonen. Zwerge gab es glaube ich auch schon, wäre mal interessant, wenn du mal Echsenmenschen an eine Menschliche Jungfrau ran lässt.
AntwortenLöschenOder wie wäre es mal mit etwas inspiriert von Lovecraft? Krakenmensch, der über eine Schönheit am Strand herfällt.
Ich kann mit Lovecraft nicht so viel Anfangen. Du hast aber Riesenspinnen und Aliens in der Aufzählung vergessen.
LöschenSuper Geschichte! Von mir aus könntest du davon auch noch eine Fortsetzung machen. Mir würde es gefallen!
AntwortenLöschenErst mal dramatisch dann im Mittelpunkt ungefähr verliebt sie sich in einen drachen und dann haben sie kwasi in der drachentratidion geheiratet. Es währe Schön wenn es dafon noch ein teil rauskäme.
AntwortenLöschenIch mag diese Geschichte wirklich gern :)
AntwortenLöschenBeste geschichte ever
AntwortenLöschenWow eine sehr schöne und erotische Geschichte eine der besten bis her
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